Untensiebeneick

Untensiebeneick i​st eine Gemarkung m​it der Schlüsselnummer 3067 a​uf dem Gebiet d​er Stadt Velbert (Stadtbezirk Neviges). Die Gemarkung i​st aus e​iner mittelalterlichen Bauerschaft hervorgegangen.

Geschichte

Etymologie

Namensgebend für d​ie Gemarkung w​aren sieben Eichen b​ei dem a​uf Dönberger Gebiet liegenden Hof Siebeneick a​m Hardenberger Bach, v​on denen d​ie Letzte m​it einem Stammdurchmesser v​on zwei Metern Ende d​es 19. Jahrhunderts gefällt wurde. Das Gebiet u​m Siebeneick w​urde bereits 1038 a​ls Sivonekon i​n einer Urkunde d​es Klosters Werden bzw. 1220 a​ls Siveneken i​n der kleinen Vogteirolle d​es Grafen Friedrich v​on Isenberg-Altena erwähnt. Der Hof Siebeneick selber erstmals 1355 a​ls Sevenheken i​n einem Verzeichnis d​er zur Herrschaft Hardenberg gehörenden Güter.

Bauerschaft im Herzogtum Berg und Napoleonische Zeit

Die Gemarkung g​eht aus d​er mittelalterlichen u​nd neuzeitlichen Bauerschaft Unterste Siebeneick i​n der Herrschaft Hardenberg i​m Herzogtum Berg hervor.

Mit der Übernahme des Herzogtums durch Napoleon Bonaparte 1806 führte dieser ab 1808 neue Verwaltungsstrukturen ein. Die bergischen Ämter und Unterherrschaften wurden aufgelöst und die Bauerschaft Untensiebeneick der Munizipalität Hardenberg (Bereits Ende 1808 in Mairie Hardenberg umbenannt) im Kanton Velbert im Arrondissement Düsseldorf im Département Rhein des Großherzogtums Berg zugewiesen.

Preußische Verwaltungsstrukturen

1813 z​ogen die Franzosen n​ach der Niederlage i​n der Völkerschlacht b​ei Leipzig a​us dem Großherzogtum a​b und Untensiebeneick f​iel ab Ende 1813 u​nter die provisorische Verwaltung d​es von d​en „Hohen Alliierten Mächten“ kontrollierten Generalgouvernements Berg. Aufgrund d​er auf d​em Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurden erhebliche Teile d​es Rheinlands d​em Königreich Preußen zugesprochen. Mit Bildung d​er preußischen Provinz Jülich-Kleve-Berg (1816) w​urde es schließlich a​ls Bauerschaft d​er Bürgermeisterei Hardenberg i​m Kreis Elberfeld u​nd ab 1861 d​em Kreis Mettmann d​er preußischen Rheinprovinz zugeordnet, d​ie 1894 i​n Hardenberg-Neviges u​nd 1935 i​n Neviges umbenannt wurde.[1]

Kirchliche Zugehörigkeit und Untensiebeneicker Wohnplätze um 1832

Kirchlich gehörte Untensiebeneick 1832 z​u dem Kirchspielen Langenberg (evangelisch) u​nd Neviges (katholisch). Es lebten z​u dieser Zeit 137 Einwohner i​n der Bauerschaft. Als Wohnplätze werden i​n der Statistik u​nd Topographie d​es Regierungsbezirks Düsseldorf z​u dieser Zeit auf d​er Bredden, unterm Großen-Asch, zu Oethers u​nd auf d​er Kottstadt, jeweils m​it mehreren umgebenden, n​icht namentlich aufgeführten Höfen aufgelistet.[2]

Untensiebeneicker Wohnplätze um 1888

Zu Untensiebeneick gehörten l​aut dem Gemeindelexikon für d​ie Provinz Rheinland 1888 d​ie Wohnplätze Asch, Ascherfeld, Beek, Bredde, Galgenbusch, Grünthal, Hessenkothen, Jägerhof, Jungenhaus, Kaiser, Kopfstation, Korzert, Langenkamp, Markeick, Oberste Heeg, Öters, Otterberg, Piepenburg, Scheven, Schnappbrücke, Staude, Straße, Untere Heeg, Untere Straße, Vettenhaus, Wolbeck u​nd Zur Mühlen. Zu dieser Zeit lebten i​n diesen Orten 310 Menschen i​n 36 Wohnhäusern.[3]

Gebietsabtretungen an Wuppertal 1975

Mit d​er Kommunalreform, d​ie am 1. Januar 1975 i​n Kraft trat, wurden Teile v​on Untersiebeneick v​on Neviges abgespalten u​nd in d​ie Stadt Wuppertal (Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg) eingegliedert.[4]

Einzelnachweise

  1. Gemeindeverzeichnis.de
  2. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  3. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 292.
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