Unser Lieben Frau (Mausberg)
Die denkmalgeschützte römisch-katholische Wallfahrtskirche Unser Lieben Frau liegt auf dem Mausberg, der auf Hahnbacher Gemeindegebiet liegt, die Kirche gehört aber zur Pfarrei Gebenbach.[1]
Geschichte
Der Mausberg wird urkundlich 1391 erwähnt, als das Hochstift Regensburg den Amberger Bürger Georg Kastner mit dem Reutzehent aus den Weinbergen zu Amberg, vom Mausberg bei Gebenbach und im Burgfeld auf Lebtag belehnt. Die Kirche selbst geht auf Ereignis im Jahr 1700 zurück. Damals stürzte der Gebenbacher Pfarrer Sebastian Grün auf dem Rückweg von seine Filiale Poppenricht bei einem „Frauenbiltlein in steinfelsen“ vom Pferd, blieb aber durch Anrufung der Muttergottes unverletzt („durch Mariae Vorbitt unverletzt erhalten“). Zum Dank für diese wundersame Hilfe ließ er in den Felsen, an dem das Bild hing, eine Grotte hauen und stellte darin eine Statue der Schmerzhaften Maria auf. Diese Höhle ist heute noch hinter der erbauten Kirche erhalten.
Die Grotte entwickelte sich rasch zu einer Wallfahrtsstätte, deshalb wurde nahe der Grotte aus Spendengeldern ein hölzernes Gotteshaus errichtet. In diese übertrug man eine Kopie des Marienbildes von Lucas Cranach der Ältere. Da nach wenigen Jahren diese Kapelle baufällig wurde, begann mit 1752 mit der Errichtung der heutigen Kirche, die zunächst einen hölzernen Dachreiter erhielt. Die Kirche war wegen des schlechten Baugrundes immer gefährdet. 1836 waren die Schäden so groß, dass man Teile des Gotteshauses einreißen und neu errichten lassen musste. Als 1870 ein steinerner Turm errichtet wurde, stellte man diesen zur Sicherheit auf einen Pfahlrost aus Eichenstämmen.
1991 wurde eine Generalsanierung in Angriff genommen, mit der die Bausubstanz des Gotteshauses gesichert werden konnte. 1994 erfolgte die Renovierung des Kreuzweges, der aus gotischen Sandsteinsäulen mit Bildern des Malers Ernstberger aus Amberg besteht. Ebenso wurde damals der Ausbau der Zufahrtsstraße und der Anschluss der Kirche an die Wasserversorgung vorgenommen. 2012 wurde der Parkplatz am Fuß des Wallfahrtsberges errichtet.
Innenausstattung
Das erwähnte Gnadenbild unterscheidet sich von dem Original durch zusätzlich hinzugefügte Symbole und Inschriften. Über der Gottesmutter ist die Aufschrift „Contra Zollas“, diese verweist auf den von der katholischen Kirche verworfenen Irrglauben des Arianismus, den ein Zolla vertreten haben soll und nach dem jede Marienverehrung abgelehnt wurde. Eine weitere lateinische Inschrift lautet: „Kein Schmerz ist so bitter, weil kein Kind so teuer.“ Die Vase im Hintergrund zeigt die Rose der Gottheit, die Lilie der Reinheit und das Veilchen der Demut.
Die Kirche ist im sog. Nazarenerstil ausgestaltet. Der Hauptaltar kam aus Köblitz und der Amberger Schreiner Bacher fertigte dazu die beiden Seitenaltäre an; der eine zeigt den Heiligen Wendelin, den Patron der Viehhirten und Bauern, der Gegenüberliegende den Heiligen Benedikt. 1871 wurden die Fresken und Emporenbilder sowie die Kanzel geschaffen und die Altäre neu gefasst.
Orgel
Die Orgel in der Wallfahrtskirche durch die Orgelbaufirma Eisenbarth aus Passau im Jahre 2000 renoviert.
Wallfahrt auf den Mausberg
Obwohl die Wallfahrt kurz nach Errichtung der Grotte einsetzte, wurde sie erst 50 Jahre später vom Bistum Regensburg anerkannt. Die meisten Wallfahrer kamen an Mariä Geburt, dem 9. September. 1762 gewährte Papst Clemens XIII. für das Hauptfest einen vollkommenen Ablass, den Papst Pius VI. 1788 auf drei Tage erweiterte.
Heute findet das Mausbergfest jährlich am Sonntag nach Mariä Geburt statt. Besonders seit 1980 wurde die Festwoche wieder belebt, sodass das Mausbergfest heute zu den großen Bergfesten der Region zählt.
Literatur
- Mathias Conrad: Der Mausberg. In: amberg information, September 1992, S. 15–21.
Weblinks
- Wallfahrtskirche Mausberg in der Pfarrei Gebenbach, abgerufen am 21. Juni 2020.
- Wallfahrtskirche Mausberg mit Bildern, abgerufen am 21. Juni 2020.
- Führung durch die Wallfahrtskirche auf dem Mausberg, abgerufen am 21. Juni 2020.
- Wallfahrtskirche Mausberg auf der Homepage der Gemeinde Hahnbach, abgerufen am 21. Juni 2020.
- Mausberg und Mimbach auf Luftbild Laumer, abgerufen am 21. Juni 2020.