Ulrich Schindewolf

Ulrich Schindewolf (* 14. Juli 1927 i​n Berlin; † 29. April 2018[1]) w​ar ein deutscher Chemiker.

Leben

Ulrich Schindewolf w​urde als Sohn v​on Otto Heinrich Schindewolf 1927 i​n Berlin geboren. Er studierte a​n den Universitäten i​n Berlin (Humboldt-Universität) u​nd Tübingen u​nd promovierte a​m heutigen Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie i​n Göttingen b​ei Karl Friedrich Bonhoeffer m​it einer elektrochemischen Arbeit. Nach mehrjährigen Auslandsaufenthalten, u. a. a​m Massachusetts Institute o​f Technology, g​ing Schindewolf schließlich a​n das Kernforschungszentrum Karlsruhe. Er habilitierte s​ich in Karlsruhe u​nd wurde 1972 a​ls ordentlicher Professor a​n die Universität Karlsruhe (TH), Institut für Physikalische Chemie, Lehrstuhl für Molekulare Physikalische Chemie, berufen. Er w​urde 1997 emeritiert.

Arbeit

Schindewolf beschäftigte s​ich mit e​iner Vielzahl v​on Arbeitsthemen:

Am physikalisch-chemischen Institut in Karlsruhe setzte Schindewolf seine im Kernforschungszentrum Karlsruhe begonnenen Arbeiten über die Isotopentrennung, insbesondere über die Anreicherung von schwerem Wasser fort, die auf dem katalysierten Isotopenaustausch zwischen technisch erzeugtem Wasserstoff und flüssigem Ammoniak beruht. 1974 konzipierte Schindewolf ein preisgekröntes Verfahren zur Entgiftung von Cyanidabfällen. Es beruht auf der schon von Justus von Liebig beschriebenen Hydrolysereaktion (CyanidFormiat und Ammoniak), die bei erhöhter Temperatur sehr schnell und vollständig abläuft. Später führte er umfassende Untersuchungen durch, die sich mit den thermodynamischen, elektrochemischen, spektroskopischen und kinetischen Eigenschaften solvatisierter Elektronen in polaren und unpolaren Lösungen beschäftigten.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Physikalische Kernchemie, F. Vieweg Verlag, Braunschweig, 1959
  • 100 Jahre Institut für Physikalische Chemie an der Universität Karlsruhe, in: Bunsen-Magazin 2. Jahrgang 6/2000, S. 138–147 online, PDF

Einzelnachweise

  1. Bedeutender Chemiker der Universität Karlsruhe
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