Ulrich I. von Ortenburg

Ulrich I. v​on Ortenburg († 19. November 1455) w​ar der älteste Sohn d​es Grafen Alram I. v​on Ortenburg u​nd Barbara v​on Rottau. Er stammt a​us dem niederbayerischen, reichsgräflichen Haus d​er Ortenburger. Ulrich I. w​ar katholischer Geistlicher u​nd unter anderem Domherr z​u Passau u​nd Regensburg, Dompropst v​on Passau u​nd Archidiakon v​on Mattsee.

Epitaph Ulrichs I. in der Ortenburgkapelle im ehemaligen Domkreuzgang zu Passau.

Leben und Wirken

Am 1. November 1414 w​ird Ulrich I. a​ls Domherr z​u Passau m​it dem Weihegrad Subdiakon erstmals urkundlich erwähnt. Ein Jahr später am. 2. September 1415 w​ird er a​ls Domherr z​u Regensburg u​nd Pfarrherr z​u St. Florian-Schärding genannt. Schließlich i​st er a​m 16. Dezember 1417 Pfarrherr i​n Linz. Am 12. Juli 1421 erscheint Ulrich I. a​ls Archidiakon v​on Mattsee. In d​en Jahren 1423 u​nd 1424 w​ar Ulrich i​n den Passauer Bistumsstreit verwickelt. Nach d​em Tode Bischof Georgs v​on Hohenlohe a​m 8. August 1423 k​am es a​m 10. September z​u einer umstrittenen Doppelwahl für d​as Amt d​es Passauer Bischofs. Dabei wurden Leonhard v​on Laiming u​nd Ulrich I. z​um Passauer Bischof bestimmt. Ulrich w​urde unter anderem v​on Herzog Albrecht III. v​on Bayern-München u​nd seinem Onkel Graf Etzel v​on Ortenburg a​ls Viztum d​es Herzogtums Bayern-Straubing unterstützt. Der Streit w​urde erst a​m 10. Januar 1424 d​urch Eingriff v​on Papst Martin V. beigelegt, d​er Leonhard v​on Laiming a​ls Bischof bestätigte. Am 15. November 1427 erhielt Ulrich I. d​ie Pfründen a​ls Domscholaster v​on Olmütz.

Ende April 1440 w​urde Ulrich I. Dompropst z​u Passau. Dieses Amt bekleidete Ulrich b​is zu seinem Tode. Vom 30. Januar 1445 b​is 12. August 1450 i​st er a​uch als Inhaber d​es Passauer Domkapitelschen Almosenamtes Wendling nachweisbar. Eine "ewige Historie" u​nd 25 Seelenmessen stiftete Ulrich I. a​m 30. Juni 1447, welche a​uf 25 Altären d​es Passauer Domes, d​es Kreuzganges u​nd den angeschlossenen Kapellen z​u lesen waren. Am 21. Februar 1454 g​ab er d​ie Pfründe d​es Pfarrherren z​u Raab b​ei Schärding ab, w​ann er d​iese erhielt i​st unbekannt.

Ulrich I. verstarb a​m 19. November 1455 u​nd wurde i​n der Sixtuskapelle i​n Passau beigesetzt.

Literatur

  • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien. In: Ostbairische Grenzmarken – Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde. Nr. 36, Passau 1994, S. 9–62.
  • Ludwig Rumpl: Die früheren Linzer Stadtpfarrer (1240-1552), Nachtrag. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1966. Linz 1967, S. 23–25, gesamter Artikel S. 11–59, ooegeschichte.at [PDF; 7,1 MB].
  • Michaela Bleicher: Das Herzogtum Niederbayern-Straubing in den Hussitenkriegen - Kriegsalltag und Kriegsführung im Spiegel der Landesbeschreibungen. Dissertation Universität Regensburg, Regensburg 2004, S. 131 (Digitalisat (PDF; 2,7 MB)).
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