Ulrich Barth
Ulrich Barth (* 14. September 1945 in Karlsruhe) ist ein deutscher evangelischer Theologe, Religionsphilosoph und Hochschullehrer.
Werdegang
Nach dem Studium der Kirchenmusik, Theologie und Philosophie in Karlsruhe, Heidelberg und Göttingen wurde Barth 1982 in Göttingen promoviert. Seine wichtigsten Lehrer waren der Theologe Hans-Walter Schütte sowie der Philosoph Wolfgang Wieland.[1] 1990 erfolgte die Habilitation. Danach war er als DFG-Mitarbeiter an der Schleiermacher-Forschungsstelle in Kiel tätig und versah später Assistenturen in München und Mainz. 1992–1993 hatte er eine Gastprofessur in Hamburg inne, ehe er 1993 auf den Lehrstuhl für Dogmatik und Religionsphilosophie an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen wurde.[2] Barth war Gründungsmitglied der 1996 gegründeten Schleiermacher-Gesellschaft, als deren erster Vorsitzender er bis 2012 fungierte.[3] Seit seiner Emeritierung 2010 lehrt er als Senior-Professor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.
Seine Forschungsschwerpunkte sind: Philosophie und Theologie der Aufklärung, Deutscher Idealismus, Religionsphilosophie und -soziologie, Neuere Theologiegeschichte, Religion in der Moderne, Wissenschaftstheorie, Dogmatik.[4]
Seit den 1970er Jahren bekleidet er zudem eine Stelle als Organist und Kantor an St. Albani in Göttingen. Barth lebt in Halle (Saale). Seit 2005 ist er außerdem Ephorus des Schlesischen Konvikts in Halle (Saale).
Werke (Auswahl)
- Christentum und Selbstbewußtsein. - Versuch einer rationalen Rekonstruktion des systematischen Zusammenhanges von Schleiermachers subjektivitätstheoretischer Deutung der christlichen Religion. Göttingen 1983 (Dissertation)
- Die Christologie Emanuel Hirschs. - Eine systematische und problemgeschichtliche Darstellung ihrer geschichtsmethodologischen, erkenntnistheoretischen und subjektivitätstheoretischen Grundlagen. De Gruyter Mouton Verlag, Berlin/New York 1992 (Habilitation) ISBN 978-3-11-012894-9
- Religion in der Moderne, Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2003 ISBN 978-3-16-147916-8
- Aufgeklärter Protestantismus, Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2004 ISBN 978-3-16-148321-9
- Gott als Projekt der Vernunft, Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2005 ISBN 978-3-16-148693-7
- Kritischer Religionsdiskurs, Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2014 ISBN 978-3-16-153118-7
Weblinks
Literatur zu Barth
- Dieter Henrich: Religion und Philosophie – letzte Gedanken – Lebenssinn. Drei Versuche, auf Rückfragen von Ulrich Barth zu antworten, in: Dietrich Korsch/Jörg Dierken (Hgg.): Subjektivität im Kontext, Tübingen 2004, 211–231
- Jörg Dierken: Freiheit in Ganzheit. Zur Religions- und Protestantismustheorie Ulrich Barths, in: Roderich Barth/Claus-Dieter Osthövener/Arnulf von Scheliha (Hgg.): Protestantismus zwischen Aufklärung und Moderne, FS Ulrich Barth, Frankfurt a. M. 2005, 435–449
- Dieter Henrich: Zu Ulrich Barth. Wie ist Subjektivität zu begreifen?, in: Selbstbewußtsein und Gottesgedanke. Ein Wiener Symposion mit Dieter Henrich über Philosophische Theologie, hg. v. R. Langthaler/M. Hofer, Wiener Jahrbuch für Philosophie, Bd. 40 (2008), 54–80
- Michael Moxter: Vernunft innerhalb der Grenzen der Religion. Neuere Entwürfe der Religionsphilosophie, in: Philosophische Rundschau 54 (2007), 3–30, bes. 4–20
- Roderich Barth/Andreas Kubik/Arnulf von Scheliha: Erleben und Deuten. Dogmatische Reflexionen im Anschluss an Ulrich Barth, Tübingen 2015
Einzelnachweise
- Ulrich Barth: Christentum und Selbstbewußtsein. Versuch einer rationalen Rekonstruktion des systematischen Zusammenhanges von Schleiermachers subjektivitätstheoretischer Deutung der christlichen Religion, Göttingen 1983, 5.
- Ulrich Barth: Religion in der Moderne, Tübingen 2003, IV.
- Homepage der Schleiermacher-Gesellschaft: http://schleiermacher-gesellschaft.theologie.uni-halle.de/de/startseite.html, zum letzten Mal besucht am 26. August 2013
- Homepage des Exzellenznetzwerkes „Aufklärung – Religion – Wissen“: http://www.exzellenz-netzwerk-arw.uni-halle.de/personen/barth.htm, zuletzt besucht am 27. August 2013