Ulf Matthiesen

Ulf Matthiesen (* 28. Februar 1943 i​n Hamburg) i​st ein deutscher Ethnologe. Er studierte Soziologie, Philosophie u​nd Jura. Anschließend arbeitete e​r neben Promotion u​nd Habilitation i​n Dortmund, Frankfurt a​m Main u​nd Erlangen i​n Forschung u​nd Lehre a​n verschiedenen Universitäten u​nd in unterschiedlichen Projektzusammenhängen.

Leben

Von April 1994 bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2008 war er Abteilungsleiter im Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner. Dort hat er wesentlich die stadtstrukturelle und regionalkulturelle Milieuforschung des Instituts entwickelt (Suburbanisierungsforschung, Grenzmilieus Deutschland/Polen, postsozialistische Transformationen, lernende Regionen). Seit 2001 widmet er sich der Koevolution von Raum, Wissen und Interaktionen. Zentral stehen dabei Entwicklungszusammenhänge zwischen unterschiedlichen Wissensformen, Wissenschaft und Stadtregionen. Neben wissensbasierten Governance-Analysen (Europäisches Forschungsnetz G-FORS – Governance for Sustainability) gehören Baukultur, Kulturlandschaften, Raumpioniere und regionale Kulinariksysteme zu weiteren seiner Arbeits- und Interessenfelder.

Ulf Matthiesen ist als Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Europäische Ethnologie) tätig. In der ostdeutschen Presse werden seine Forschungsergebnisse zu der regionalen Küche und zu Raumpionieren kontrovers diskutiert.[1]

Werke

  • Ulf Matthiesen (Hrsg.): Stadtregion und Wissen. Analysen und Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004.
  • Ulf Matthiesen (Hrsg.): Lernende Regionen – Mythos oder lebendige Praxis? Bertelsmann, Gütersloh 2003. (in Zusammenarbeit mit Gerhard Reutter)
  • Ulf Matthiesen (Hrsg.): An den Rändern der deutschen Hauptstadt. Leske + Budrich, Opladen 2002.

Einzelnachweise

  1. Ein „Summton der Unzufriedenheit“. In: Berliner Zeitung, 31. August 1998
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