Udo Preuße
Udo Preuße (* 19. April 1945 in Niedersachswerfen) war Fußballspieler in der höchsten DDR-Fußballklasse Oberliga, wo er für den SC Turbine / FC Rot-Weiß Erfurt und den FC Carl Zeiss Jena spielte. In Jena wurde Preuße 1968 und 1970 DDR-Fußballmeister. Er bestritt ein Spiel in der Fußballnationalmannschaft der DDR.
Sportliche Laufbahn
Preuße begann sein fußballerische Laufbahn mit neun Jahren bei der Betriebssportgemeinschaft Chemie in seinem Heimat Ort Niedersachswerfen nahe der damaligen Kreisstadt Nordhausen. Nach seiner Schulausbildung absolvierte er eine Lehre als Kraftfahrzeugschlosser. In den Jahren 1962 und 1963 spielte er fünfmal in der Junioren-Nationalmannschaft der DDR. Von 1963 bis 1966 spielte er in der Männermannschaft des sportlichen Leistungszentrum der Region, dem Oberligisten SC Turbine Erfurt. Mit den Junioren des SC Turbine gewann er 1963 den DDR-Juniorenpokal. Schon mit 18 Jahren wurde er in den Oberligaspielen der Erfurter eingesetzt, doch gleich nach seiner ersten Spielzeit im Männerbereich stieg Preuße mit dem SC Turbine aus der Oberliga ab. Zwar gelang der sofortigen Wiederaufstieg, doch konnte der Klassenerhalt erneut nicht gesichert werden, der aus der Fußballsektion des SC Turbine herausgelöste FC Rot-Weiß Erfurt stieg zum zweiten Mal seit Preußes Mitwirken ab.
Daraufhin wechselte der 1,75 m große standardmäßige Linksverteidiger im Sommer 1966 mit der Empfehlung von 45 Erfurter Oberligaspielen zum Thüringer Spitzenklub FC Carl Zeiss Jena. Die Saison 1968/69 verlief für Preuße beim FC Carl Zeiss sehr erfolgreich. Die Mannschaft wurde mit fünf Punkten Vorsprung überlegener Fußballmeister, daran war Preuße mit 17 Punktspielen und einem Tor beteiligt. Am 22. Mai 1968 erreichten die Jeanaer durch einen 2:1-Sieg über den 1. FC Lokomotive Leipzig das Endspiel um den DDR-Fußballpokal. Am 9. Juni 1968 stand Preuße in der Endspielmannschaft, doch der FC Carl Zeiss verlor überraschend gegen den 1. FC Union Berlin mit 1:2.
In den ersten Jenaer Jahren trainiert Preuße unter Georg Buschner. Dieser wurde 1970 zugleich Trainer der DDR-Nationalmannschaft und machte es sich zur Angewohnheit, dort zahlreiche Spieler seines Klubs einzubauen. Davon profitierte auch Preuße, der bereits zwischen 1965 und 1967 sechs weitere Auswahlspiele in der Nachwuchs-Nationalmannschaft absolviert hatte. Er wurde am 27. Juli 1970 im Länderspiel DDR – Irak (5:0) in der 47. Minute für den Hallenser Bernd Bransch eingewechselt. Zu weiteren A-Länderspielberufungen kam es allerdings nicht mehr.
Die Saison 1969/70 beendete der FC Carl Zeiss erneut als DDR-Meister. Diesmal hatte Preuße wesentlichen Anteil am Erfolg, er hatte 23 der 26 Punktspiele bestritten und als Verteidiger sogar fünf Tore erzielt. 1970 nahm er ein Studium zum Ingenieur für Meß- und Regeltechnik auf. Während eines Vorbereitungsspiels auf die Rückrunde der Saison 1971/72 gegen Motor Steinach erlitt Preuße einen Schien- und Wadenbeinbruch. Von dieser Verletzung konnte er sich nie wieder richtig erholen und wurde bis zum Ende der Saison nur noch in der 2. Mannschaft eingesetzt. Nach 141 Pflichtspielen, im Einzelnen 96 Oberligaspiele, 18 nationale und 27 internationale Pokalspiele, verließ Preuße am Ende der Saison 1971/72 den FC Carl Zeiss 27-jährig und schloss sich dem zweitklassigen DDR-Ligisten Motor Hermsdorf an, wo er schließlich seine Fußball-Laufbahn beendete.
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 370.
- Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. 2. Auflage. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 311.