Turnișor
Turnișor (deutsch Neppendorf, ungarisch Kistorony) ist ein Dorf in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Administrativ ist es heute ein eingemeindeter Teil von Hermannstadt (Sibiu).
Turnișor Neppendorf Kistorony | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Siebenbürgen | ||||
Kreis: | Sibiu | ||||
Gemeinde: | Hermannstadt | ||||
Koordinaten: | 45° 48′ N, 24° 8′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Höhe: | 412 m | ||||
Einwohner: | 10.000 | ||||
Postleitzahl: | 550042 | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | SB | ||||
Struktur und Verwaltung | |||||
Gemeindeart: | Stadtteil |
Geschichte
Die Siedlung wurde im 13. Jahrhundert von siebenbürgisch-sächsischen Einwanderern gegründet. Im 18. Jahrhundert dezimierten erst die Kurutzenkriege und später die Pest die Einwohner des Dorfes, so dass viele Häuser und Höfe unbewohnt blieben.
Ab 1734 wurden in Neppendorf – wie auch Großau und Großpold – aus dem Salzkammergut und Kärnten stammende Protestanten (sogenannte Landler) angesiedelt, die aus ihrer Heimat vertrieben worden waren.
Ihre zum Teil bis heute hier ansässigen Nachkommen unterscheiden sich durch Brauchtum, Mundart und Tracht von den in den umliegenden Ortschaften der Region lebenden Siebenbürger Sachsen.
Persönlichkeiten
- Hellmut Klima (1915–1990), Historiker und evangelischer Pfarrer
- Iulian Rădulescu (1938–2017), selbsternannter „König“ der Roma[1]
- Florin Cioabă (1954–2013), „König“ der Roma
Sehenswürdigkeiten und Gebäude
- Evangelische Kirche, erster Bau im 13. Jahrhundert, danach immer wieder Um- und Neubauten, 1911 letzter umfassender Umbau
- Evangelische Akademie Siebenbürgen (EAS), Grundsteinlegung 1997
- Landler-Museum
- Palast des „Zigeunerkaisers“ der Roma
Verkehr
Neppendorf liegt an der Nationalstraße DN1. Mitte des 20. Jahrhunderts war der Ort über eine Straßenbahn mit Hermannstadt verbunden. Am westlichen Ortsrand von Neppendorf befindet sich der Flughafen von Hermannstadt.
Weblinks
Einzelnachweise
- A murit Iulian Rădulescu, ”împăratul romilor de pretutindeni” am 12. Januar 2017 bei turnulsfatului.ro, abgerufen am 9. Januar 2022 (rumänisch).