Tschingelsee

Der Tschingelsee l​iegt im hinteren Kiental[2] i​m Schweizer Kanton Bern.

Tschingelsee
Der Tschingelsee kurz nach der Entstehung 1972
Geographische Lage Kiental, Berner Oberland, Kanton Bern, Schweiz
Zuflüsse Gornernbach u. a.
Abfluss Chiene
Daten
Koordinaten 623326 / 155644
Tschingelsee (Kanton Bern)
Länge 800 m[1]
Breite 300 m[1]
Am Tschingelsee im hinteren Kiental

Er entstand i​m Juli 1972 n​ach einem heftigen Gewitter, welches a​n den Hängen d​es Ärmighorns e​inen grossen Murgang verursachte. Die Geschiebefracht blockierte b​eim heutigen Zufluss d​es Sagibachs d​en Gornernbach (auch Gornerewasser genannt) u​nd bildete e​inen Damm. Dahinter staute s​ich der Tschingelsee auf.[3]

Entstehung

Auf d​em Luftbild v​om 26. Juli 1961 i​st die Tschingelalp z​u erkennen (Bildmitte).[4] Das schwere Unwetter i​n der Nacht v​om 18. Juli 1972 löste a​m Ärmighorn e​inen Murgang aus, welcher d​ie Tschingelalp verschüttete u​nd rasch e​inen 6 m h​ohen Damm aufschüttete. Dahinter stauten s​ich die Bergbäche, z. B. d​er Gornerenbach, u​nd bildeten über Nacht d​en 300 m breiten u​nd 800 m langen Tschingelsee.[1]

Verlandung

Was vom Tschingelsee 2014 übrig war

Bedingt d​urch das Schrumpfen d​es Gamchigletschers,[5] führt d​er Gornerenbach s​eit den 1990er-Jahren i​mmer mehr Geschiebe. Dieses Geschiebe w​ird grösstenteils i​m Tschingelsee abgelagert u​nd führt z​u dessen Verlandung.[6]

Schutzgebiet von nationaler Bedeutung

im Jahr 1987 w​urde der Tschingelsee i​n das Bundesinventar d​er Auengebiete v​on nationaler Bedeutung aufgenommen.[7][8][9]

Literatur

  • Fritz von Gunten: Seen- und Seelenlandschaften. Sagenhafte Begegnungen an über 80 Seen im Kanton Bern. Schürch, Huttwil 2012, ISBN 978-3-9523983-0-2 (seenlandschaften.ch [abgerufen am 21. August 2014]).
Commons: Tschingelsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fotos von 1972, nach der Entstehung des Tschingelsees (Burgerbibliothek Bern)
  • Auengebiete. Bundesamt für Landestopografie, abgerufen am 18. August 2014.

Einzelnachweise

  1. Andreas Staeger: Der Tschingelsee verabschiedet sich. (Nicht mehr online verfügbar.) wanderprofi.info, archiviert vom Original am 3. Dezember 2017; abgerufen am 15. Februar 2016.
  2. Landeskarte 1:25'000. Bundesamt für Landestopografie, abgerufen am 21. August 2014.
  3. Tschingelsee ist wieder eine Gefahr. Thuner Tagblatt, 10. Oktober 2012, abgerufen am 21. August 2014.
  4. Aerial Image b/w, Picture number: 19619990519570. Swisstopo, 26. Juli 1961, abgerufen am 21. August 2014.
  5. Factsheet Gamchigletscher. In: GLAMOS – Glacier Monitoring in Switzerland. Abgerufen am 10. September 2021.
  6. Verlandung im Naturschutzgebiet Tschingelsee, Kanton Bern. Flussbau AG, 2009, abgerufen am 4. Juni 2020.
  7. Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung (Aueninventar). Bundesamt für Umwelt, 2007, abgerufen am 21. August 2014.
  8. Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates, Naturschutzgebiet Tschingelsee im Kiental. (PDF) Kanton Bern, 12. August 1987, abgerufen am 15. Februar 2016.
  9. Schutzplan, Naturschutzgebiet Tschingelsee. (PDF) Kanton Bern, 12. August 1987, abgerufen am 15. Februar 2016.
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