Traders (Computerspiel)
Traders ist eine Wirtschaftssimulation des Herstellers Linel aus dem Jahre 1991. Bis zu vier Spieler steuern gleichzeitig ihre Spielfigur – genannt „Plubber“. Oberstes Ziel für jeden Plubber ist es, in einem geschäftlichen Wettrennen gegen die Konkurrenz Erster zu werden und dadurch den Sieg davonzutragen. Um dies zu erreichen, muss ein entsprechendes Vermögen angehäuft werden. Dies kann durch geschicktes Anbauen von Feldern, taktisches Handeln mit Produkten oder kleine Überfälle auf die Mitspieler erfolgen.
Traders | |
---|---|
Studio | Linel |
Publisher | Merit Software |
Leitende Entwickler | André Wüthrich |
Erstveröffent- lichung |
1991 |
Plattform | Amiga, Atari ST, MS-DOS |
Genre | Wirtschaftssimulation |
Spielmodus | Bis zu 4 Spieler gleichzeitig |
Steuerung | Joystick, Tastatur |
Medium | Diskette |
Sprache | Deutsch |
Information | Neben der ursprünglichen Hardware können Emulatoren wie der UAE für den Amiga oder DOSBox für Windows benutzt werden. Die MS-DOS-Version ist auch unter Windows lauffähig. |
Spielprinzip
Das Spielprinzip von Traders basiert auf dem Klassiker M.U.L.E. Im Gegensatz zum Vorbild können die Spieler hier jedoch immer alle gleichzeitig und miteinander agieren. Jedes Spiel besteht aus mehreren Runden, welche wiederum in verschiedene Sequenzen unterteilt sind. Jeder Spieler befindet sich im Wettstreit mit seinen Mitspielern, ist jedoch bis zu einem gewissen Grade immer auch zur Zusammenarbeit gezwungen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Planet von einer Art mutierter Riesenschnecke namens FatMike beherrscht wird, welcher von seinen Untergebenen – also den Spielern – regelmäßig Abgaben in Form von (genießbaren) Schnecken verlangt. Seinen Forderungen nicht Folge zu leisten kann zu drakonischen Strafen führen.
Spielablauf
Spielstart
Zuerst kann jeder Mitspieler einen von vier unterschiedlichen Aliens auswählen, mit dem gespielt werden soll. Diese Wahl dient nur zur Unterscheidung von den Mitspielern und hat keinen Einfluss auf das Spielgeschehen. Die übrig gebliebenen Spielfiguren werden vom Computer gesteuert. Auch kann eine Vielzahl an Optionen eingestellt werden, welche Einfluss auf den Spielverlauf und den Schwierigkeitsgrad nehmen. Jede Runde startet mit der Bilanzübersicht, in der alle Vermögenswerte aufgelistet sind, sowie der Anzeige eines Diagramms, das die bisherige Entwicklung aller Spieler zeigt.
Anbau-Sequenz
Danach folgt die Anbau-Sequenz, in der die Spieler ein Feld pro Runde in Besitz nehmen können. Alle Felder die ein Spieler besitzt können von diesem auf drei verschiedene Arten bebaut werden: er kann ein Wasserloch ausheben, ein Blumenbeet pflanzen oder ein Hasengehege anlegen. Jedes Feld produziert dann Waren in Abhängigkeit vom Anbau: in Wasserlöchern wachsen Rosen, das Blumenbeet führt zur Produktion von Parfum, und die Hasen graben nach Wasser. Diese drei Produkte wiederum werden zum Bau und zum Betrieb weiterer Produktionsstätten benötigt, sind also auf verzwickte Weise miteinander verzahnt. Eine weitere Möglichkeit, ein Feld zu nutzen, besteht darin, es als Raketenstartplatz zu benutzen: diese Raketen fliegen dann ganz automatisch zu fernen Planeten und suchen dort nach den von FatMike begehrten Schnecken.
Raketen-Sequenz
Anschließend folgt die Raketen-Sequenz, in der jeder Spieler festlegen kann, auf welchen Planeten seine Raketen hingeschossen werden um nach Schnecken zu suchen. Ab und zu tauchen Piraten auf und versuchen die Raketen der Spieler abzuschießen.
Wachstums-Sequenz
Eine darauf folgende, automatisch ablaufende Sequenz zeigt jedem Spieler, wie produktiv seine Felder sind und wie viele Schnecken erbeutet werden konnten. Entscheidend für die Höhe der Produktion der drei Ressourcen ist das Terrain, auf dem angebaut wird, sowie das gerade vorherrschende Wetter. Ebenfalls muss, wenn ein Spieler zum Beispiel Rosen angebaut hat, genügend Wasser in seinem Vorrat vorhanden sein, um überhaupt Parfum produzieren zu können.
Handels-Sequenz
Darauf folgt die Handels-Sequenz, in der die Spieler ihre überschüssigen oder dringend benötigten Produkte untereinander kaufen oder verkaufen können. Da jedes Produkt zur Herstellung immer eine von einem anderen Mitspieler hergestellte Ressource benötigt, ist man meist gezwungen, den geforderten Preis zu zahlen oder ein anderes Produkt herzustellen. Jeder Verkäufer hat die Möglichkeit, seine Produkte auch an FatMike für einen festen Preis zu verkaufen. Ebenso kann auch mit Schnecken gehandelt werden, da in jeder Runde Abgaben an FatMike fällig sind.
Schnecken-Sequenz
Anschließend erfolgen die Abgaben an FatMike. Der Vorrat an Schnecken jedes Spielers wird in einer Glasröhre angezeigt, die je nach Vorrat gefüllt oder leer sein kann. FatMike zeigt mit einem Richtstab an, wie groß sein Bedarf an dieser Delikatesse in der aktuellen Runde ist. Ist man nicht in der Lage, den geforderten Betrag zu zahlen, wird er wütend, und zerstört Anbauten des jeweiligen Spielers. Dieser darf dann in der folgenden Runde kein neues Feld besetzen. Passiert das einem Spieler gleich zweimal hintereinander, so werden ihm sogar Felder weggenommen. Sollten alle Spieler in einer Runde keine Abgaben entrichten können, verliert jeder Spieler besetzte Felder.
Einkaufs-Sequenz
Danach kann jeder Spieler in der Einkaufsstraße Lotto spielen, in dem er eine vierstellige Farbkombination aus rot oder blau angibt oder seinen Vorrat an Raketen aufstockt. Nach jeder dritten Runde folgt noch ein Wettbewerb, bei dem der Spieler mit dem höchsten Schneckenvorrat ein Feld oder ein Preisgeld gewinnen kann.
Spielende
Das Spielende ist erreicht, sobald ein Spieler mit seinem gesamten Vermögen die zu Beginn des Spiels festgelegte Summe erreicht. Es folgt eine abschließende Platzierung und eine kurze Sequenz wie der Plubber in „Austr-Alien“ landet, um dort seinen wohlverdienten Lebensabend zu genießen.
Optionale Spielelemente
Einige Spielelemente können in Traders komplett deaktiviert oder aktiviert werden, um den Einstieg in das Spiel zu erleichtern oder das Spieltempo zu beschleunigen.
Katastrophen
Katastrophen geschehen zufällig und können die Zerstörung von Anbauten oder die vollständige Veränderung der Landschaft zur Folge haben. Dies ist vor allem gravierend für den Anbau von Raketen, da diese nicht auf Wiesenfeldern aufgestellt werden dürfen.
Roboterkampf
Der Roboterkampf findet immer vor der Handels-Sequenz statt, was bedeutet, dass benötigte Rohstoffe oder Schnecken erbeutet werden können und somit nicht eingekauft werden muss. Jeder Spieler bekommt von FatMike einen bestimmten Etat für den Roboterkampf, in Abhängigkeit von der Höhe des Vermögens, bereitgestellt. Damit kann sich jeder Spieler Teile für seinen eigenen Kampfroboter kaufen, sowie Munition und Verteidigungsanlagen. Danach hat jeder die Möglichkeit auf dem Schlachtfeld seine Verteidigungsbauten aufzubauen, die andere Roboter vor dem Eindringen abhalten soll. Anschließend rücken die Roboter aus, vom Spieler direkt gesteuert, und versuchen schnellstmöglich ein oder mehrere Lager zu plündern, da jeder Spieler nur einmal pro Kampfrunde beraubt werden kann. Der Roboterkampf kann auch vollständig deaktiviert werden, sodass das Spielziel nur noch mit friedlichen Mitteln zu erreichen ist.
Saphirhandel
In der Einkaufsstraße kann zusätzlich mit Saphiren gehandelt werden, deren Preis, ähnlich wie der von Aktien, jederzeit fallen oder steigen kann. Bezahlt werden diese mit Käfern, von denen man einige zu Beginn des Spiels erhält. Durch geschicktes Handeln oder durch den zufälligen Fund einer Rakete kann der Vorrat an Käfern aufgestockt werden. Saphire können auch gegen Bargeld verkauft werden.
Ölverbrauch
Jeder „Plubber“ verbraucht Öl, wenn er sich auf der Landschaft bewegt. Hat er keines mehr, kann er sich nicht mehr bewegen und kann so zum Beispiel keine neuen Felder besetzen. Öl kann in der Einkaufsstraße eingekauft werden, doch ist die Nachfrage groß und das Angebot rar, was somit immer wieder zu Engpässen führt. Öl kann auch durch eine Rakete bei der Suche nach Schneckenschleim gefunden werden.
Weblinks
- Traders – Screenshots zum Spiel und weitere Details auf TheLegacy
- Traders bei MobyGames (englisch)
- Testbericht – Testbericht zum Spiel