Totentanz von Wondreb

Der Totentanz v​on Wondreb i​st eine Reihe v​on Gemälden a​n der Decke d​er Friedhofskapelle d​er Ortschaft Wondreb i​m Landkreis Tirschenreuth i​n der Oberpfalz.

Ausschnitt aus dem Totentanz von Wondreb

Zeit

Im Dreißigjährigen Krieg machte sich eine große Depression breit. Vieles war zerstört worden, was man mit viel Mühe aufgebaut hatte. Diese Haltung hielt auch Einzug in das Zeitalter des Barocks von 1600 bis 1750. Themen waren Vanitas (Vergänglichkeit), Memento Mori (Gedenke dem Tod) und Carpe Diem (Lebe den Tag). Auch die Antithesen waren sehr beliebt. So wurden zwei gegensätzliche Begriffe gegenübergestellt, so zum Beispiel Leben und Tod, Schein und Sein. In dieser Zeit entstand auch das Deckengemälde in der Friedhofskapelle in Wondreb. Es wurde an die feuchte Decke gemalt, wo es stark belastet wird. Dadurch wurden viele Restaurierungen zu seiner Erhaltung notwendig.

Entstehung

Die genaue Entstehungszeit ist unklar. Zuerst vermutete man, dass das Bild mit der Kapelle im Jahre 1669 entstanden war. Als Grund vermutete man eine drohende Pest, die die Totentänze fernhalten sollten. Wenig später glaubte man, dass es sich um eine Nachahmung eines ähnlichen Bildes in Wien handelte. Dieses wurde aber erst um 1710 geschaffen. Im Barock sollte man immer wieder an den Tod erinnert werden und sich auf das Jüngste Gericht vorbereiten. Der Künstler ist ebenfalls nicht bekannt, man vermutet, dass es ein Laienbruder vom nahen Kloster Waldsassen, Frater Cornelius von Bosche, gemalt hat. Dieser ist um 1721 gestorben. Wenn diese Urheberschaft zutrifft, lässt sich die Entstehung des Bildes für die Zeit von 1710 bis 1721 eingrenzen.

Inhalt

Sicut fur in nocte - Ich komm zu Nachtzeit wie ein Dieb, es sei dir Leid gleich oder Lieb!

Beim Totentanz v​on Wondreb handelt e​s sich u​m 28 einzelne Bilder gleichen Formates, d​ie in 7 Reihen m​it je 4 Tafeln angeordnet sind. Sie zeigen 8 Totenköpfe u​nd 20 Totentänze. Alle Bilder s​ind in Grisaille-Technik gemalt, d​ie zur Zeit d​es Barock n​icht üblich war. Alle Bilder s​ind auf gleiche Weise aufgebaut: d​er Bibeltext über d​em Bild, d​as Bild selbst u​nd schließlich e​ine freie Übersetzung d​es Bibeltextes i​n deutscher Sprache.

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