Tosa-Schule

Die Tosa-Schule (japanisch 土佐派, Tosa-ha) d​er japanischen Malerei, benannt n​ach der Künstler-Familie Tosa, h​at sich a​us der Tradition d​es Yamato-e entwickelt, übernahm a​ber auch Stilelemente d​er Kanō-Schule.

Überblick

Mitsunaga: Aus "Ban Dainagon"
Mitsunobu: Momonoi Naoaki

Die Tosa-Künstlerfamilie g​eht zurück b​is in d​as 12. Jahrhundert, a​ber erst i​m 15. Jahrhundert t​ritt sie u​nter diesem Namen auf. Nicht i​mmer ist klar, o​b es s​ich bei d​er Nachfolge u​m einen leiblichen Sohn o​der um e​inen wegen seiner Begabung adoptierten Schüler handelt. Die Familien-Tradition endete e​rst mit d​er Meiji-Restauration. Dem Yamato-e verpflichtet bildet d​ie Tosa-Schule d​ie zweite bedeutende Schule n​eben der – n​och stärker verzweigten – Kanō-Schule, d​ie für d​en Hof u​nd das Shogunat malte. Als d​ie wichtigsten Vertreter gelten Mitsunaga, Mitsunobu u​nd Mitsuoki, d​ie „Drei Pinsel d​er Tosa-Schule“.

Genealogie

  • Tokiwa (Fujiwara no) Mitsunaga (常盤・藤原の光長); aktiv um 1173). Er soll des Fujiwara-no-Takachika gewesen sein, sonst ist über sein Leben wenig bekannt, auch kann kein Werk ihm zweifelsfrei zugeschrieben werden. Die Lebhaftigkeit seiner Figuren wird gerühmt, auch seine Fähigkeit, große Gruppen in Aktion zu malen. ein gutes Beispiel ist große Bildrolle „Ban Dainagon“ (伴大納言) aus der Sakai-Sammlung.[1][2]
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  • Tosa Yukihiro (土佐行広); aktiv 1406–1434). Nach dem „Tagebuch des Noritoki“ (教言卿記, Noritokikyō-ki), das 1405 erschien, war Yukihiro der erste, der den Namen „Tosa“ führte. Er arbeitete hauptsächlich für das Shogunat. Yukihiro gehörte zu den sechs Malern, die die Bildrolle „Yūzū nembutsu engi emaki“ (融通念仏縁起絵巻) schufen.[2]
    • Tosa Hirochika (土佐広周; circa 1439–1492). Auch Hirokata genannt. Es wird allgemein angenommen, dass er der Sohn des Yukihiro gewesen ist.[2]
      • Tosa Mitsuhiro (土佐光弘); aktiv 1430–1445), Sohn von Yukihiro.[2]
        • Tosa Mitsunobu (土佐光信; 1434–1525). Sohn von Mitsuhiro? Er gilt erster wichtiger Vertreter der Schule im engeren Sinne. Er war offizieller Maler des kaiserlichen Hofes in Kyoto (Kyūtei e-dokoro azukari). Zunächst war er unter dem Namen Fujiwara registriert, erscheint aber als Tosa ab der Bummei-Ära (1469–87). Mitsunobu, der auch für das Shogunat malte, hinterließ eine beeindruckende Reihe von Werken.[2][3]
          • Tosa Mitsuhisa (土佐光久; aktiv 1532–1555}. Tochter von Mitsunobu, bekannt für ihre Illustrationen des Genji Monogatari.[2]
          • Tosa Mitsushige bzw. Mitsumochi (土佐光茂; c. 1496–1559}. Sohn von Mitsunobu.[2]
          • Tosa Mitsuyoshi (土佐光吉; 1539–1613). Jüngerer Sohn von Mitsunobu, auch als Kyūyoku (久翌) bekannt. Er übernahm die Tosa-Schule von Mitsumoto, wurde schließlich Priester in Sakai.[2][3]
            • Tosa Mitsunori (土佐光則; 1583–1638). Sohn von Mitsuyoshi.[2]
              • Tosa Mitsuoki (土佐光起; 1617–1691). Sohn von Mitsunori. Vielseitig begabt ist er auch bekannt für seine Netsuke, die er unter dem Namen Shūzan (周山) herstellte. Er übernahm den kräftigen Pinselstrich und das große Format von der Kanō-Schule, übernahm auch Einflüsse der chinesischen realistischen Malerei der Ming- und Qing-Zeit. 1681 wurde er Priester und überließ sein Amt als E-dokoro Azukari seinem Sohn Mitsunari.[2][3]
                • Tosa Mitsunari (土佐光成; 1646–1710). Sohn von Mitsuoki.[2]
                  • Tosa Mitsusuke (土佐光祐; 1675–1710). Sohn von Mitsunari.[2]
                    • Tosa Mitsuyoshi (土佐光芳; 1700–1772). Sohn von Mitsusuke.[2]
                      • Tosa Mitsuatsu (土佐光淳; 1734–1764). Ältester Sohn von Mitsuyoshi.[2]
                      • Tosa Mitsusada (土佐光貞; 1738–1806). Zweiter Sohn von Mitsuyoshi.[2]
                        • Tosa Mitsuzane (土佐光孚; 1780–1852). Sohn von Mitsusada.[2]
                          • Tosa Mitsukiyo (土佐光清; 1808–1862). Sohn von Mitsuzane.[2]
                          • Tosa Mitsubumi (土佐光文; 1812–1879). Zweiter Sohn von Mitsuzane.[2]
                            • Tosa Mitsuaki (土佐光章; 1848–1875). Sohn von Mitsubumi.[2]
                • Tosa Mitsuchika (土佐光親; ?–1725). Sohn von Mitsuoki.[2]

Beispiele

Einzelnachweise

  1. Jetzt im Idemitsu-Kunstmuseum, Nationalschatz.
  2. Laurence P. Roberts: A Dictionary of Japanese Artists. Weatherhill, 1976. ISBN 0-8348-0113-2.
  3. Tazawa, Y.: Biographical Dictionary of Japanese Art. Kodansha International, 1981. ISBN 0-87011-488-3.
Commons: Malereien der Tosa-Schule – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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