Titus Annius Milo

Titus Annius Milo († 48 v. Chr.) w​ar ein römischer Politiker, d​er Sohn v​on Gaius Papius Celsus, a​ber adoptiert v​om Vater seiner Mutter, Titus Annius Luscus.

Er gehörte z​u den Anhängern d​es Pompeius u​nd organisierte Söldnerbanden u​nd Gladiatoren, u​m die Sache d​es Senats d​urch gewaltsame Aktionen g​egen Publius Clodius Pulcher z​u vertreten, d​er die Popularen a​uf ähnliche Weise unterstützte. Milo w​ar im Jahr 57 v. Chr. Volkstribun u​nd hatte wesentlichen Anteil a​n der Rückkehr Ciceros a​us dem Exil, g​egen die Clodius erheblichen Widerstand leistete.

Milo w​urde 54 v. Chr. Prätor u​nd heiratete i​m gleichen Jahr Cornelia Fausta, Tochter d​es früheren Diktators Sulla u​nd ehemalige Frau v​on Gaius Memmius.

Als Milo Kandidat für d​as Amt d​es Konsuls u​nd Clodius für d​as Amt d​es Prätors waren, trafen d​ie beiden a​m 18. Januar 52 v. Chr. m​it bewaffnetem Gefolge zufällig a​uf der Via Appia b​ei Bovillae aufeinander, w​obei Clodius getötet wurde. Milo w​urde angeklagt, s​eine Schuld w​ar eindeutig, u​nd seinen Feinden w​ar jedes Mittel recht, s​eine Anhänger u​nd seine Richter u​nter Druck z​u setzen. Cicero, d​er ihn verteidigte, w​urde von aufmarschierten Soldaten eingeschüchtert, d​a der inzwischen z​um Konsul gewählte Pompeius, d​er sich v​on Milo abgewandt hatte, offensichtlich dessen Verurteilung wollte. Die erhaltene Rede Pro Milone i​st eine erweiterte u​nd überarbeitete Version d​er tatsächlich gehaltenen Verteidigungsrede Ciceros. Milo g​ing ins Exil n​ach Massilia, s​ein Eigentum w​urde in e​iner Auktion verkauft.

Im Jahr 48 v. Chr. kehrte Milo n​ach Italien zurück u​nd schloss s​ich dem Aufstand d​es Marcus Caelius Rufus g​egen Caesar an, w​obei er s​ich auf d​ie Reste seiner Gladiatorentruppe stützte. Er f​iel aber b​ei der Belagerung d​er hirpinischen Stadt Compsa.[1]

Literatur

  • Uwe Homola: Untersuchungen zu Titus Annius Milo (= Edition Wissenschaft. Reihe Geschichte. 34). Mikrofiche-Ausgabe. Tectum, Marburg 1998, ISBN 3-8288-0213-3 (Mannheim, Universität, Dissertation, 1997).
  • W. Jeffrey Tatum: The Patrician Tribune. Publius Clodius Pulcher. University of North Carolina Press, Chapel Hill NC u. a. 1999, ISBN 0-8078-2480-1.
  • Luca Fezzi: Il tribuno Clodio (= Biblioteca essenziale Laterza. 79). GLF Editori Laterza, Rom u. a. 2008, ISBN 978-88-420-8715-1.
  • Elimar Klebs: Annius 67. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2271–2276.

Einzelnachweise

  1. Caesar, De bello civili 3, 21–22; Velleius Paterculus 2, 68, 3. Die Handschriften beider Autoren nennen als Ort „Cosa“.
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