Tigerbusch
Der Tigerbusch ist eine Vegetationsform, die nur unter bestimmten Boden- und Klimabedingungen vorkommt. Auf vegetationslose Streifen folgen Streifen dichter Vegetation. Der Begriff geht auf Albert Clos-Arceduc zurück, der 1956 erstmals von brousse tigrée schrieb.[1]
Tigerbusch ist aus Ostafrika, der Sahelzone, Australien, den USA und Mexiko bekannt. Er kommt dort vor, wo zu wenig Regen fällt, um eine geschlossene Vegetationsdecke zu gewährleisten und eine geringe Hangneigung und Oberflächenverkrustung der vegetationsfreien Flächen zu flächenhaftem Abfließen der Niederschläge führen. Die Vegetationsbänder erhalten so deutlich mehr Wasser als sonst unter gleichen Niederschlagsbedingungen zur Verfügung stände.[2][3]
Auf eine vegetationslose Zone folgt hangabwärts eine Pionierzone mit hohem Anteil krautiger Vegetation, die Kernzone des Vegetationsbandes mit dichter Gehölzvegetation und schließlich die Seneszenzzone, in der Gehölze absterben.[4] Im Laufe der Zeit wandern die Vegetationsbänder durch Zuwachs und Absterben hangaufwärts.[3]
Einzelnachweise
- Albert Clos-Arceduc: Etude sur photographies aériennes d'une formation végétale sahélienne : la brousse tigrée. In: Bulletin de l’IFAN. n°spécial, Dakar 1956, S. 677–684.
- V. Deblauwe, N. Barbier, P. Couteron, O. Lejeune, J. Bogaert: The global biogeography of semi-arid periodic vegetation patterns. In: Global Ecology and Biogeography. 17, 2008, S. 715–723.
- V. Deblauwe: Modulation des structures de végétation auto-organisées en milieu aride. Dissertation. Univ. Libre de Bruxelles, 2010, OCLC 921616210.
- V. d’Herbès, C. Valentin, D. J. Tongway, J. C. Leprun: Banded vegetation patterns and related structures. In: D. J. Tongway, C. Valentin, J. Seghieri (Hrsg.): Banded vegetation patterning in arid and semiarid environments. Springer-Verlag, New York 2001.