Throckmorton-Verschwörung

Die Throckmorton-Verschwörung w​ar ein Versuch englischer Katholiken i​m Jahre 1583, Königin Elisabeth I. z​u ermorden u​nd sie d​urch ihre Nichte zweiten Grades Maria Stuart, Königin d​er Schotten, z​u ersetzen.

Ziele

Das genaue Ziel d​er Handlung w​ar die Ermordung v​on Elisabeth I. Die Katholiken wollten Maria befreien, d​ie unter Hausarrest i​n England stand, u​nd sie a​uf den Thron v​on England setzen u​nd so d​en katholischen Glauben i​n England wiederherstellen. Dieser Plan w​urde entwickelt, ebenso w​ie die Ridolfi-Verschwörung, gleichzeitig e​ine Invasion v​on England durchzuführen, d​ie von Henri I. d​e Lorraine, Duc d​e Guise angeführt werden sollte, finanziert v​on Spanien u​nd dem Papst, gleichzeitig m​it dem Aufstand d​er englischen Katholiken u​nter Beteiligung d​er Jesuiten u​nd des englischen Kardinals Allen.

Francis Throckmorton handelte w​ie ein spanischer Agent. Weitere Beteiligte w​aren sein Bruder Thomas Throckmorton, s​ein Schwager Sir William Catesby u​nd Sir Thomas Tresham.[1][2]

Ereignisse

Die Verschwörung w​ar nicht erfolgreich. Nach d​er Entdeckung belastender Beweise i​n seinem Haus befahl Francis Walsingham d​ie Verhaftung v​on Francis Throckmorton a​ls Mittler zwischen Maria u​nd Mendoza, d​em Botschafter v​on König Philipp II. v​on Spanien i​n London, u​nd unter d​er Folter gestand Throckmorton d​ie Verschwörung.

Da Throckmorton d​er Sekretär v​on Maria Stuart w​ar und gestand, d​ass Maria Stuart über a​lle Einzelheiten d​es Planes unterrichtet gewesen sei, w​urde seit d​er Throckmorton-Verschwörung Maria Stuart selbst a​ls eine gefährliche Verschwörerin angesehen.

Auswirkungen

Die Verschwörung selbst führte z​ur Schaffung d​es Bond o​f Association, e​in Dokument entworfen v​on Francis Walsingham u​nd William Cecil, 1. Baron Burghley, d​as alle Unterzeichner d​azu verpflichtete, jeden, d​er versucht d​en Thron a​n sich z​u reißen o​der ein Attentat a​uf die Königin versucht bzw. erfolgreich begeht, z​u exekutieren. Maria Stuart w​urde von i​hrer Verwandten jedoch zunächst geschont, nachdem s​ie den Bond unterzeichnet hatte. Elisabeth schreckte n​icht zuletzt v​or der Signalwirkung zurück, e​ine gekrönte Königin hinrichten z​u lassen. Erst n​ach der folgenden Babington-Verschwörung m​it denselben Zielen ließ Elizabeth Maria schließlich d​och exekutieren.

Throckmorton w​urde wegen Hochverrats verurteilt u​nd im Jahre 1584 hingerichtet. Das Urteil für i​hn und weitere Mittäter lautete a​uf Hochverrat u​nd dem entsprechend w​urde die Strafe festgelegt.[3]

Literatur

  • John Lotherington u. a. (Hrsg.): The Tudor years. Hodder & Stoughton, London 1994, ISBN 0-340-53794-9.
  • Rosemary O'Day The Longman companion to the Tudor age. Longman, London u. a. 1995, ISBN 0-582-06725-1, (Longman companions to history).
  • John Warren: Elizabeth I. Religion & foreign affairs. 2nd Edition. Hodder & Stoughton Educational, London 2002, ISBN 0-340-84689-5, (Access to history).

Einzelnachweise

  1. THROCKMORTON. Abgerufen am 21. Mai 2020.
  2. John A. Wagner, Susan Walters Schmid: Encyclopedia of Tudor England. ABC-CLIO, 2012, ISBN 978-1-59884-298-2 (google.de [abgerufen am 21. Mai 2020]).
  3. Stow, John, 1525?-1605: [Annals of England to 1603]. [S.l. : s.n.], 1603, S. 1202 (archive.org [abgerufen am 21. Mai 2020]).
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