Threnos
Threnos (θρῆνος) oder Threnodie war im antiken Griechenland ein Trauer- oder Klagelied über den Tod eines geliebten Wesens, das bei der Ausstellung der Leichen und dem Leichenbegängnis gesungen wurde.
Klagelieder kommen bereits in den homerischen Gedichten bei Hellenen und Troern vor. Später bildete sich der Threnos zu einer eigenen Gattung der Poesie aus, und mehrere Dichter, besonders Pindar und Simonides von Keos, erlangten hohen Ruhm darin.
Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki widmete seine 1960 für 52 Saiteninstrumente entstandenen gleichnamige Komposition Threnos den Opfern des Atombombenabwurfs von Hiroshima, der Münchner Komponist Ludwig Thuille komponierte seine Threnodie (in memoriam F. v. R.), Op. 37 Nr. 1, für Klavier auf seinen 1905 verstorbenen Musikerfreund Felix vom Rath. Auch die beiden Klavierstücke mit dem Titel Aux cyprès de la Villa d’Este aus dem Troisième année der Années de pèlerinage von Franz Liszt sind vom Komponisten als „Thrénodie“ bezeichnet.
Literatur
- Threnos. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 15. Band, S. 803.