Thomas Mauch
Thomas Mauch (* 4. April 1937 in Heidenheim an der Brenz) ist ein deutscher Kameramann, Drehbuchautor, Filmregisseur und Produzent.
Leben
Der Sohn des Fabrikdirektors Wilhelm Mauch und seiner Ehefrau Erika, geborene Plappert, besuchte die Waldorfschule und ließ sich ab 1954 als Fotograf ausbilden. Seit 1957 arbeitete er in München als Volontär bei der Gesellschaft für Bildende Filme, die besonders auf Industrie- und Dokumentarfilme spezialisiert war.
In München lernte er den Regisseur Edgar Reitz kennen, als dessen Assistent er von 1959 bis 1963 Dokumentarfilme drehte. 1963 wurde er freischaffender Kameramann und Dozent am Institut für Filmgestaltung an der Hochschule für Gestaltung Ulm. Bei dem frühen Klassiker des Neuen Deutschen Films Abschied von gestern war er zweiter Kameramann neben Reitz. Ab 1967 arbeitete er vor allem mit Werner Herzog.
Neben seiner Kamera- und Dozentenarbeit war Mauch auch als Drehbuchautor und Regisseur tätig, meist für die Serie Das kleine Fernsehspiel des ZDF. 1987 inszenierte er mit Adrian und die Römer als Co-Regisseur neben Klaus Bueb seinen ersten Kinofilm.
Mauch erhielt für seine Kameraarbeit dreimal den Bundesfilmpreis: 1973 für Aguirre, der Zorn Gottes von Werner Herzog, 1979 für Neapolitanische Geschwister von Werner Schroeter und 1989 für Wallers letzter Gang von Christian Wagner. 2003 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Für sein Lebenswerk bekam er den Marburger Kamerapreis 2019.[1] Zwar war Mauch ebenso in dem Werner-Herzog-Film Cobra Verde von 1987 involviert, verließ jedoch wegen eines anhaltenden Konflikts mit Schauspieler Klaus Kinski, der für seine Wutausbrüche berühmt war, während der Dreharbeiten das Projekt, weshalb ihn Regisseur Werner Herzog durch den tschechischen Kameramann Viktor Růžička ersetzen musste.
Aus seiner Beziehung mit der Regisseurin Helma Sanders-Brahms stammt eine Tochter, aus der Liaison mit Pia Frankenberg ein Sohn. Später wurde die Produzentin Gabriele Röthemeyer seine Lebenspartnerin.
Thomas Mauch lebt in Berlin-Kreuzberg.
Filmografie
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Auszeichnungen
- 1973: Filmband in Gold (Kamera) für Aguirre, der Zorn Gottes
- 1976: Filmfestival Mannheim: Goldener Dukat für Strafprotokoll aller und jeder...
- 1979: Filmband in Gold (Kamera) für Neapolitanische Geschwister
- 1980: Internationale Filmfestspiele Berlin: Goldener Bär für Palermo oder Wolfsburg
- 1989: Filmband in Gold (Kamera) für Wallers letzter Gang
- 1991: Hessischer Filmpreis: Kamerapreis für Unsichtbare Tage
- 2019: Marburger Kamerapreis für sein Lebenswerk
Literatur
- Gerke Dunkhase: Thomas Mauch – Kameramann, Regisseur, Produzent. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 20, 1992.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 342.
Weblinks
- Thomas Mauch in der Internet Movie Database (englisch)
- Thomas Mauch bei filmportal.de
- „Das Auge des jungen deutschen Films“, Porträt Thomas Mauchs in Der Tagesspiegel vom 2. Februar 2017
Einzelnachweise
- Marburger Kamerapreis 2019 geht an Thomas Mauch, Universität Marburg 20. November 2018, abgerufen 23. November 2018