Thomas Hovenden
Thomas Hovenden (* 28. Dezember 1840 in Dunmany, Cork County, Irland; † 14. August 1895 in Plymouth Meeting, Montgomery County, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Maler irischer Herkunft.
Leben
Hovenden verlor 1846 während der Großen Hungersnot in Irland seine Eltern. Er kam ins Waisenhaus und erlernte dort den Beruf des Schnitzers und Vergolders. Für kurze Zeit besuchte er die Government Art School von Cork.
1863 wanderte Hovenden in die USA aus und besuchte in New York die National Academy of Design (NAD). 1874 nutzte er eine Gelegenheit, um nach Europa zurückzukehren. Er ließ sich in Paris nieder und wurde bald an der École des Beaux-Arts Schüler von Alexandre Cabanel. Einige Zeit hielt sich Hovenden auch in Pont-Aven (→ Schule von Pont-Aven) auf, wo er u. a. die Bekanntschaft von Robert Wylie machte. Durch diesen lernte er wenig später die Malerin Helen Corson kennen.
1880 kehrte Hovenden zusammen mit Helen Corson in die Vereinigten Staaten zurück und heiratete diese im darauffolgenden Jahr in deren Heimatstadt Plymouth Meeting. Die Familie seiner Ehefrau war vehementer Gegner der Sklaverei und ihre Farm war eine Station der Underground Railroad. Die Scheune, in der sich Hovenden später ein Atelier einrichtete, wurde „Abolition Hall“ genannt und diente als Treffpunkt von Gegnern der Sklaverei.
Im Winter 1881/82 ließ er sich in New York nieder, da man ihn zum Mitglied (NA) der National Academy[1] mit einem Lehrauftrag an der NAD betraut hatte. Später ging er nach Philadelphia und lehrte dort an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts. 1893 nahm Hovenden mit großem Erfolg an der World’s Columbian Exposition (Weltausstellung) in Chicago teil.
Thomas Hovenden starb am 14. August 1895 in Plymouth Meeting und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.
Werke (Auswahl)
- News from the conscript. 1877.
- In hoc signo vinces. 1880.
- The last moments of John Brown. 1882/84.
- Breaking Home Ties. 1890.
- Jerusalem, the Golden. 1894.
Schüler
- Alexander Stirling Calder (1870–1945)
- Robert Henri (1865–1929)
Einzelnachweise
- nationalacademy.org: Past Academicians "H" / Hovenden, Thomas NA 1882 (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 26. Juni 2015)
Literatur
- Sarah Burns: The country boy goes to the city. Thomas Hovenden's „Breaking Homes Ties in“ America popular culture. In: The American Art Journal, Bd. 20 (1988), Heft 4, S. 59–73, ISSN 0002-7359
- Julian Campbell: Thomas Hovenden. A Cork artist in Brittany and America. In: Jane Felon (Hrsg.): New perspectives. Studies in art history; in honour of Anne Crookshank. Irish Academy Press, Dublin 1987, ISBN 0-7165-2408-2, S. 187–193.
- Lee M. Edwards: Noble domesticity. The paintings of Thomas Hovenden. In: The American Art Journal, Bd. 19 (1988), Heft 1, S. 4–38, ISSN 0002-7359
- Anne G. Terhune (Hrsg.): Thomas Hovenden (1840–1895). American painter of hearth and homeland. Philadelphia 1995, ISBN 1-888008-00-8 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Woodmere Art Museum, 10. September bis 3. Dezember 1995).
- Anne G. Terhune: Thomas Hovenden. His life and art. University Press, Philadelphia 2006, ISBN 978-0-8122-3920-1.