Thomas Bradwardine
Thomas Bradwardine (auch Bradwardinus, Bradwardina, von seinen Zeitgenossen doctor profundus genannt[1]) (* um 1290 in Chichester oder Hartfield, Sussex; † 26. August 1349 in London) war ein englischer Mathematiker, Philosoph und Theologe und einer der Oxford Calculators.
Thomas Bradwardine studierte am Merton College und Balliol College der Universität Oxford. In den Jahren 1325 und 1327 hatte er das Amt des Prokurators der Universität inne. 1337 wurde Thomas Bradwardine Kanzler der St Paul’s Cathedral in London. Ab 1339 begleitete er Edward III. als Beichtvater auf seinen Feldzügen nach Frankreich. Wenige Wochen vor seinem Tod wurde Bradwardine 1349 zum Erzbischof von Canterbury gewählt und in Avignon geweiht. Besonders bedeutsam sind seine Untersuchungen des freien Falls. Er vermutete lange vor Galileo Galilei, dass alle Körper im Vakuum gleich schnell fallen.
Literatur
- Thomas Bradwardine (Autor); George Molland (Hrsg.): Geometria speculativa. Steiner-Verlag Wiesbaden, Stuttgart 1989, ISBN 3-515-05020-5, zugleich: Dissertation, University of Cambridge, 1967 (lateinischer Text und englische Übersetzung, mit Einführung und Kommentaren)
- Gordon Leff: Bradwardine and the Pelagians. A Study of his ‘De Causa Dei’ and its Opponents. Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-08162-7.
- Friedrich Wilhelm Bautz: BRADWARDINA, Thomas von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 724–725.
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Bradwardine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Thomas Bradwardine. In: MacTutor History of Mathematics archive.
- De causa dei, Faksimiles der Ausgabe London 1618 bei archive.org.
Einzelnachweise
- Geoffrey Chaucer: Die Canterbury-Erzählungen. Frankfurt/Main 1987, S. 752
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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John de Ufford | Erzbischof von Canterbury 1349 | Simon Islip |