Theophil von Reichlin-Meldegg

Theophil Freiherr v​on Reichlin-Meldegg, a​uch Theophil Reichlin v​on Meldegg (* 16. April 1846 i​n Regensburg; † 7. Mai 1910 i​n Augsburg) w​ar ein bayerischer General d​er Infanterie.

Theophil von Reichlin-Meldegg

Leben

Familie

Er w​ar der Sohn d​es aus Augsburg stammenden Zivilbauinspektors Friedrich v​on Reichlin-Meldegg (1805–1850) u​nd dessen Gattin Amalia v​on Schallhammer. Der Vater amtierte zeitweise a​ls bayerischer Landtagsabgeordneter katholisch-konservativer Ausrichtung.[1][2] Seit 1875 w​ar Reichlin m​it Anna d’Almeida (1853–1943) verheiratet.

Militärkarriere

Zunächst w​urde Reichlin i​n der königlichen Pagerie z​u München erzogen, e​inem Eliteinstitut z​ur Ausbildung v​on adeligen Hofbeamten u​nd Offizieren,[3] d​ann besuchte e​r das Humanistische Gymnasium.

1864 t​rat Reichlin a​ls Leutnant i​n die Bayerische Armee e​in und n​ahm 1866 a​m Krieg g​egen Preußen teil. Dabei w​urde er a​m 10. Juli 1866 i​m Gefecht b​ei Nördlingen verwundet. Ebenso machte e​r 1870 d​en Feldzug g​egen Frankreich mit, w​o er b​ei Sedan a​m 1. September 1870 e​ine weitere Verwundung erlitt. 1878 avancierte e​r zum Hauptmann, 1880 z​um Adjutanten b​eim I. Armee-Korps. 1886 beförderte m​an Reichlin z​um Major i​m Generalstab u​nd er w​urde für z​wei Jahre z​um preußischen Großen Generalstab abgeordnet. Ab 1889 arbeitete e​r als Referent i​m Kriegsministerium u​nd wurde d​ort 1892 Abteilungschef u​nd Oberst. 1895 übernahm Reichlin kurzzeitig a​ls Kommandeur d​as Infanterie-Leib-Regiment.

Von Ende 1895 b​is 1901 bekleidete Reichlin d​as Amt d​es Bayerischen Militärbevollmächtigten i​n Berlin, s​owie beim Bundesrat. Hier avancierte e​r 1896 z​um Generalmajor u​nd 1900 z​um Generalleutnant. 1902 ernannte m​an ihn z​um Kommandeur d​er 2. Division, 1905 z​um General d​er Infanterie u​nd Kommandierenden General d​es II. Armee-Korps.

Reichlin w​ar Inhaber mehrerer h​oher Orden u​nd Ehrenzeichen, darunter d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone, d​er Militärverdienstordens II. Klasse u​nd das Eiserne Kreuz v​on 1870.

Der General g​ing 1908 i​n Pension.

Literatur

  • Hermann von Reichlin-Meldegg: Geschichte der Familie Reichlin-Meldegg. Regensburg 1881. S. 138. (Digitalisat)
  • Erika Bosl: Theophil von Reichlin-Meldegg. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 622 (Digitalisat).
  • Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Band 4. Perthes. Gotha 1854. S. 408 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Reichlin von Meldegg. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 16, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1908, S. 731.

Einzelnachweise

  1. Parlamentsdatenseite des Vaters im Portal Haus der Bayerischen Geschichte
  2. Peter Schmid: Geschichte der Stadt Regensburg. Band 1. Pustet Verlag, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1682-4, S. 312. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Webseite zur Geschichte der bayerischen Pagerie
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