Theodor Oldekop (Pastor)

Theodor Oldekop (* 3. November 1724 i​n Klein-Marien[1] i​n Dorpat[2], Estland; † 23. März 1806 i​n Dorpat) w​ar ein evangelisch-lutherischer Pastor[1] u​nd Herausgeber.[2]

Leben

Theodor Oldekop entstammte d​er seit d​em Mittelalter i​n Hildesheim bekannten Familie Oldekop[3] u​nd der i​m 17. Jahrhundert v​on dort n​ach Dorpat ausgewanderten Pastorenfamilie. Er w​ar der Sohn d​es Dorpater Pastors Johann Bernhard Oldekop (1696–1745).[4]

Theodor Oldekop besuchte d​as Gymnasium z​u Reval u​nd immatrikulierte s​ich am 26. Juni 1744 a​n der Universität Halle a​ls Student d​er Theologie. 1748 w​urde er livländischer Kandidat, a​m 15. April 1752 i​n Riga ordiniert u​nd am 20. Mai d​es Jahres i​n Dorpat introduziert. Bis i​n sein Todesjahr 1806 wirkte e​r dann a​ls Prediger d​er estnischen Stadt- u​nd Landgemeinde a​n St. Johannis i​n Dorpat, w​o er 1802 s​ein 50-jähriges Amtsjubiläum feiern konnte.[1] Im Folgejahr 1803 w​urde Ludwig Wilhelm Moritz s​ein Adjunkt, u​nd 1806 s​ein Nachfolger.[5]

Zuvor w​ar Oldekop z​udem ab 1768 Pastor u​nd Assessor d​es kaiserlichen Dorpater Stadtkonsistoriums.[1]

Oldekop heiratete u​m 1760 s​eine erste Ehefrau, d​ie vor 1772 verstarb; i​n zweiter Ehe a​m 5. Januar 1772 i​n der Dorpater St.-Johannis-Kirche (Charlotte) Louise von d​er Osten, genannt Sacken (* 4. Februar 1750 i​n Reval; † 28. März, bestattet 1. April 1833 i​n Dorpat), Tochter d​es Wilhelm Ferdinand v​on der Osten, genannt Sacken, u​nd der Hedwig Eleonore v​on Udam.[1] Louise w​ar eine Schwester d​es Feldmarschalls Fürsten Fabian v​on der Osten-Sacken.[6]

1776 w​urde Oldekops Sohn Karl (1776–1831) geboren, d​er später russischer General wurde.[3]

Oldekop g​ilt als Mentor, a​ls erster literarischer Berater u​nd Helfer v​on Jakob Michael Reinhold Lenz, d​en er s​chon als Jugendlichen a​ls „seltenes Genie“ bezeichnete:[7] 1766 g​ab Oldekop i​n den Gelehrten Beyträgen z​u den Rigischen Anzeigen Lenz’ Versöhnungstod Jesu Christi heraus u​nd schrieb dafür d​as Vorwort.[8]

Schriften

  • Friedens-Psalm gesungen am Friedens-Tage 1790 von Theodor Oldekop, Prediger in Dorpat. Dorpat, gedruckt bey M. G. Grenzius, 1790

Literatur

  • Friedrich David Lenz: Am Jubelfeste des Herrn Pastors der Ehstnischen Gemeine Theodor Oldekop, nach glücklich zurück gelegten 50sten Amts-Jahre in dieser einzigen Gemeine. Am 1sten Pfingsttage 1802. von Seinem fast 40 jährigen Freunde F. D. Lenz. Dorpat: M. G. Grenzius, 1802

Einzelnachweise

  1. Deutsches Geschlechterbuch. Genealogishes Handbuch Burgerlicher Familien, Band 180, 1979, S. 355; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Karl Weinhold (Hrsg.): Gedichte von J. M. R. Lenz. Mit Benutzung des Nachlasses Wendelins von Maltzahn ..., Berlin: Verlag von Wilhelm Herz, 1891, S. 259; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Justus Oldekop: Oldekop. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 504 f. (Digitalisat).
  4. Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. ZfO = Journal of East Central European studies. JECES, im Auftrag des Herder-Instituts für Historische Ostmitteleuropaforschung - Institut der Leibniz-Gemeinschaft herausgegeben, Band 32 Marburg an der Lahn: Verlag Herder-Institut, 1983, S. 485; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Johann Friedrich von Recke, Karl Eduard Napiersky (Bearb.): Moritz (Ludwig Wilhelm), in dies.: Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Esthland und Kurland, Band 3: L–R, Mitau: Johann Friedrich Steffenhagen und Sohn, 1831, S. 271; Digitalisat über Google-Bücher
  6. Revalsche Zeitung, 18. Jahrgang, Nummer 246 vom 24. Oktober (5. November) 1877, S. 1; Digitalisat auf der Seite DIGARi Eesti artiklid
  7. Zeitschrift für Geschichte der Erziehung und des Unterrichts. Hrsg. von der Gesellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte, Bände 7–9, Berlin: Weidmannsche Buchhandlung, 1917, S. 182, 185 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  8. Gelehrte Beyträgen zu den Rigischen Anzeigen aufs Jahr 1766, siebtes Stück, Digitalisat als PDF-Dokument von der Seite dspace.ut.ee
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