Theodor Doerfler

Theodor Christian Doerfler (* 9. Juni 1869 i​n Markt Berolzheim; † 14. Mai 1938 i​n Augsburg) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Politiker (Völkischer Block). Er w​ar unter anderem Abgeordneter i​m Bayerischen Landtag.

In seiner Jugend besuchte e​r die Volksschule u​nd die Lateinschule i​n Weißenfels s​owie das Gymnasium i​n Erlangen. Wie s​ein Vater u​nd sein Bruder Hans Doerfler zuvor, w​urde er während seines Studiums i​n Erlangen i​m Winter-Semester 1888/89 Mitglied d​er Burschenschaft d​er Bubenreuther.[1] Nach d​em Studium d​er Rechtswissenschaften i​n Erlangen, Berlin u​nd München schlug Dörfler e​ine Laufbahn i​m Justizdienst ein; e​r wurde Landgerichtsrat i​n Ansbach, Amtsgerichtsrat[2] u​nd 1925 Oberlandesgerichtsrat i​n München.[3] 1931 w​urde er Landgerichtsdirektor i​n Augsburg.

Bei d​er Landtagswahl 1924 w​urde Doerfler i​m Stimmkreis Ansbach-Rothenburg o. T, Dinkelsbühl-Feuchtwangen, Weißenburg-Gunzenhausen i​n den Bayerischen Landtag gewählt, d​em er während d​er 3. Wahlperiode (bis 1928) a​ls Abgeordneter angehörte.[4]

Im Mai 1925 w​urde der „Nationalsoziale Volksbund“ (NSB) gegründet (von Anton Drexler s​owie mehreren Münchner Stadträten u​nd Landtagsabgeordneten d​es Völkischen Blocks). Drexler amtierte a​ls 1. Vorsitzender, Theodor Doerfler (damals Oberlandesgerichtsrat a​m Oberlandesgericht München u​nd MdL) a​ls sein Stellvertreter. Anfang 1927 löste s​ich der NSB a​uf und gliederte s​ich als Landesverband Bayern d​er DVFP ein.[5]

Auch Doerfler schloss s​ich der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung an.

Er w​ar auch Mitglied d​er Nationalsynode d​er Deutschen Evangelischen Kirche (DEK)[6] u​nd nahm a​ls solcher Ende Mai 1934 a​n der Barmer Bekenntnissynode teil, a​uf der d​ie Barmer Theologische Erklärung verabschiedet wurde.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 213.
  • Joachim Lilla: Der Bayerische Landtag 1918/1919 bis 1933, 2008.
  • Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 254.

Einzelnachweise

  1. Ernst Höhne: Die Bubenreuther. Geschichte einer deutschen Burschenschaft. II., Erlangen 1936, S. 263.
  2. Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 60.
  3. Wolfgang Mück (2016), S. 254.
  4. bis November 1924 war er 1. (später 2.) Vizepräsident des Landtages; ihm folgte Erhard Auer
  5. 'Dok. 70'
  6. Nachlass Wilhelm Ewald Schmidt, S. 68: Doerfler, Theodor
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