Theobald Schorn
Theobald August Schorn (* 17. August 1866 in München; † 2. August 1915 in Doberan)[1][2] war ein deutscher Landschaftsmaler.
Leben
Über Theobald Schorns Leben gibt es derzeit kaum Veröffentlichungen. Schorn war ein Sohn des gleichnamigen Münchner Vergolders Theobald Schorn[3] und dessen Frau Augusta, geb. Block. Er kam 1882 bereits mit 15¾ Jahren als einer der jüngsten Schüler an die Münchner Kunstakademie.[4] Nach längeren Studienreisen in den Orient um 1890 spiegelten sich diese Reisen in seinen Bildern wider. Er wurde zum Orientmaler; in den einschlägigen Lexika um die Jahrhundertwende wurde er als „Maler orientalischen Genres“ bezeichnet.[5]
Ende des 19. Jahrhunderts kam Schorn von München über Berlin (1908/1909)[6] nach Ahrenshoop an die Ostsee und wurde nun zum Landschaftsmaler. 1897 wurde Theobald Schorn Mitglied der Ahrenshooper Gemeindevertretung, 1908/1909 ließ er sich im Strandweg 2 sein bis heute unverändertes Haus mit Atelier bauen. Von ihm und Paul Müller-Kaempff stammen die Entwürfe für den Ahrenshooper Kunstkaten als Ausstellungszentrum der ansässigen Künstler, der 1909 eröffnet wurde.
Am 21. Mai 1909 heiratete er – zu der Zeit noch wohnhaft in Berlin – in der Rostocker Nikolaikirche Friederike Johanna Karoline von Levetzow (* 6. November 1861 in Röbel), Tochter des Amtshauptmanns Alexander von Levetzow in Doberan.[1][7] Als Trauzeuge fungierte Paul Müller-Kaempff. 1912 wurde Theobald Schorn schwer erkrankt und psychisch zerrüttet in die Nervenheilanstalt Rostock-Gehlsdorf eingeliefert. Er verstarb 1915 in seinem 48. Lebensjahr in Doberan.[2]
Werke
- Glaspalast München: Persische Karavane. (1888); Moscheeplatz in Samarkand, Turkestan. (1889)
- Plakat für Ernst von Wolzogens Buntes Theater „Überbrettl“ (Farblithographie, Steindruck, 1901)[8]
- Fischländer Bauerngehöft im Schnee. Dünen. Winter in Ahrenshoop. (Kulturhistorisches Museum Rostock)
- weitere Werke befinden sich in der Sammlung des Kunstmuseums Ahrenshoop
Literatur
- Schorn, Theobald. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 265.
- Ruth Negendanck: Künstlerkolonie Ahrenshoop. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-294-9, S. 39 ff.
- Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2, S. 158.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8995.
Weblinks
Einzelnachweise
Die Angaben aus Standesämtern und Kirchenbüchern erfolgten über Abfragen bei Ancestry.com.
- Eintrag im Heiratsregister des Standesamtes Rostock Nr. 182 B/1909.
- Eintrag im Sterberegister des Standesamtes Doberan Nr. 75 C/1915.
- Schorn, Theobald. In: Adreßbuch von München, 1866, S. 63/372. „Vergolder, Karlsplatz 29, Laden Damenstiftg. 7“ (BSB-digital).
- Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, München. Akademie der Bildenden Künste München, abgerufen am 11. September 2014.
- Schorn, Theobald. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/2, Bogen 33–67: Saal–Zwengauer. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1901, S. 642 (Textarchiv – Internet Archive).
- Schorn, Theobald. In: Berliner Adreßbuch, 1909, Teil 1, S. 2446. „Kunstmal., W9, Potsdamer Str. Nr. 20a IV“.
- Eintrag im Kirchenbuch der Nikolaikirche Rostock: „Getraute im Jahre 1909“, S. 102, Nr. 28.
- Kunst-Kommerz-Visionen. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsches Historisches Museum, archiviert vom Original am 13. September 2014; abgerufen am 11. September 2014.