The London Group

The London Group o​der auch k​urz London Group i​st eine britische Künstlergruppe a​us London, d​ie im Jahr 1913 gegründet wurde. Sie stellte e​ine avantgardistische Opposition z​ur konservativen Royal Academy dar. Die Vereinigung i​st bis h​eute aktiv.

Robert Bevan, 1912–1913, Öl auf Leinwand, 51,5 × 61 cm, ausgestellt auf der ersten Ausstellung der London Group 1913

Geschichte

Die Gruppe w​urde im November 1913 v​on Mitgliedern d​er Camden Town Group s​owie einigen weiteren Avantgardisten gegründet. Zu d​en Gründungsvätern zählen u​nter anderem David Bomberg, Henri Gaudier-Brzeska, Jacob Epstein, Charles Ginner, Spencer Gore, Percy Wyndham Lewis, John Nash, Christopher Nevinson u​nd Edward Wadsworth. Harold Gilman w​urde der e​rste Präsident d​er London Group. Aufgrund d​es Ersten Weltkrieges starben zahlreiche Anhänger, darunter Henri Gaudier-Brzeska u​nd Spencer Gore, wiederum andere verließen d​ie Vereinigung: Edward Wadsworth, Percy Wyndham Lewis s​owie Jacob Epstein.

Die erste Ausstellung fand noch unter dem Namen der Camden Town Group zwischen den Jahren 1913/1914 in Brighton statt. Erst im Jahre 1914 trat die Gruppe in einer Schau selbstständig auf, unter dem Ausstellungstitel "The London Group-An Exhibition of the Work of English Post-Impressionists, Cubists and Others". Bis 1930 fanden jeweils halbjährlich Ausstellungen statt, anschließend nur noch jährlich. In den späteren 1910er Jahren gewann die Kunst der Bloomsbury Group innerhalb der London Group an Einfluss, indem die Künstler Roger Fry, Vanessa Bell und Duncan Grant eintraten. Weitere bedeutende Kunstschaffende, die sich in den 1920er Jahren der London Group anschlossen, waren Frank Dobson, Mark Gertler und Matthew Smith.

Ab 1930 fing die Plastik an, eine wichtigere Rolle in der Gruppe einzunehmen, bedingt durch den Eintritt wichtiger Bildhauer wie Henry Moore, Barbara Hepworth, Maurice Lambert und John Skeaping. Obwohl die London Group eher avantgardistisch geprägt war, bot sie gegen Ende der 1930er Jahre auch Realisten der Euston Road School ein bedeutendes Forum.

Im Jahr 1964 richtete d​ie Tate Gallery e​ine Jubiläumsausstellung u​nter dem Titel "London group: 1914-1964 jubilee exhibition. Fifty y​ears of British art" aus. 1973 f​and eine Ausstellung d​er London Group i​n der Whitechapel Art Gallery statt.

Stil

Charakteristisch für d​ie Gruppe w​ar die vorherrschende Stilvielfalt. So lassen s​ich unterschiedlichste, t​eils auch entgegenstehende Kunstauffassungen ausmachen, w​ie der Kubismus, Vortizismus, a​ber auch Postimpressionismus. Trotz a​ll dem w​urde die Gruppe d​urch die gemeinsame "Rebellion" g​egen die konservative Haltung d​er Royal Academy vereint.

Präsidenten

Präsident (in Klammern das Beitrittsjahr zur London Group) Dauer der Amtszeit
Harold Gilman (Gründungsmitglied 1913) 1914–1918
Robert Bevan (Gründungsmitglied 1913, Schatzmeister bis 1919) 1918–1921 (Caretaker President)
Bernard Adeney (1913) 1921–1923 (Gründungsmitglied 1913)
Frank Dobson (1922) 1924–1926
Rupert Lee (1922) 1926–1936
H. S. Williamson (Harold Sandys) (1933) 1937–1943 (Vorsitzender)
Elliott Seabrooke (1920) Vermutlich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, 1943–1948
Ruskin Spear (1940–43) 1948–1951
John Dodgson (1947) 1951–1952
Claude Rogers (1938) 1952–1966
Andrew Forge (1960) 1966–1971
Dorothy Mead (1960) 1971–1973
Neville Boden (1964) 1973–1977
Peter Donnelly (1973) 1977–1979
Stan Smith (1975) 1979–1993 (1979–81 period of reorganisation, evidence unclear)
Dennis Creffield (1962) 1983 (for 24 hours)
Adrian Bartlett (1981) 1993–1995
Philippa Beale (1977) 1995–1998
Matthew Kolakowski (1990) 1998–2000
Peter Clossick (1999) 2000–2005
Philip Crozier (2001) 2005–2007
Susan Haire (2004) 2007 – heute

Literatur

  • Denys J. Wilcox: The London Group 1913–1939 The artists and their works. Scolar Press, Aldershot 1995, ISBN 1-85928-048-X.
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