Spencer Gore
Spencer William Gore (* 10. März 1850 in London; † 19. April 1906 in Ramsgate, Kent) war ein englischer Tennis- und Cricketspieler, der die erste Auflage des Turniers von Wimbledon 1877 gewann.
Leben
Gore, der Bruder des Bischofs von Birmingham, wurde 1850 im Londoner Stadtteil Wimbledon geboren. Eigentlich ein Cricket- und Rackets-Spieler, nahm er 1877 an den ersten Wimbledon Championships teil. Im Finale setzte er sich mit 6:1, 6:2 und 6:4 gegen William Cecil Marshall durch, wobei er seinen an der Grundlinie spielenden Gegner durch Volleys überraschte.[1] Für seinen Sieg erhielt er zwölf Guineen und einen Silberpokal.
Beim Wimbledon-Turnier 1878 verlor er das Endspiel[2] gegen Frank Hadow mit 5:7, 1:6 und 7:9 und beendete danach seine Tenniskarriere. Spencer glaubte nicht an die Zukunft des neuen Sports (Lawn Tennis), so schrieb er 1880: „That anyone who has really played well at cricket, (real) tennis or even rackets will ever seriously give his attention to lawn tennis [...] is extremely doubtful for in all probability the monotony of the game [...] would choke him off [...]“.[3]
Gore nahm von 1874 bis 1879 an insgesamt fünf First-Class-Cricketspielen teil.[4] Er starb im Alter von 56 Jahren im Seebad Ramsgate an der englischen Kanalküste.
Quellen
- H. Gillmeister: Kulturgeschichte des Tennis. Wilhelm Fink Verlag, München 1990, ISBN 3-7705-2618-X.
- J. Parsons, H. Wancke: The Tennis Book. Carlton Books, London 2010, ISBN 978-1-78097-012-7.
Einzelnachweise
- H. Gillmeister: Kulturgeschichte des Tennis. 1990, S. 244.
- Nach dem damaligen Turniermodus (Challenge Round) qualifizierte sich der Vorjahressieger automatisch für das Finale.
- J. Parsons, H. Wancke: The Tennis Book. 2010, S. 13; Übersetzung: „Dass jemand, der gut Cricket, Real Tennis oder auch Rackets spielt, sich jemals ernsthaft dem Lawn Tennis zuwendet, [...] ist äußerst zweifelhaft, da aller Wahrscheinlichkeit die Eintönigkeit des Spiels [seine Freude am Spiel] ersticken würde [...]“
- Spencer Gore. crickinfo.com, abgerufen am 27. September 2012 (englisch).