Tennison-Gambit

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Tennison-Gambit
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Züge1. e2–e4 d7–d5
2. Sg1–f3

oder
1. Sg1–f3 d7–d5
2. e2–e4
ECO-Schlüssel A06
Benannt nachOtto Tennison

Beim Tennison-Gambit handelt es sich um eine Variante der Skandinavischen Verteidigung in der Eröffnung des Schachspiels. Da ein Spieler (Weiß) einen Bauern opfert, handelt es sich um ein Gambit. Sie gehört zu den selten gespielten Eröffnungsvarianten und wird auch noch Lemberg-Gambit oder Abonyi-Gambit genannt. Das Tennison-Gambit weist große Ähnlichkeiten mit dem Budapester Gambit auf (Farben vertauscht).[1]

Geschichte

Das e​rste Mal gespielt w​urde diese Eröffnung v​om Schach-Amateur Otto Tennison (1834–1909). Tennison w​urde in Dänemark geboren, studierte i​n Deutschland u​nd übersiedelte i​m Jahre 1854 i​n die USA. Dort spielte e​r im Schachklub v​on New Orleans, außergewöhnliche Schacherfolge s​ind von i​hm nicht bekannt. Viele starke Spieler griffen s​eine Idee a​b der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts a​uf und machten dieses Gambit salonfähig.

Varianten

Die Ablehnung d​es Gambits i​st möglich m​it 2. … c7–c6 o​der 2. … e7–e6. Beide führen z​u ausgeglichenem Spiel.

Angenommenes Gambit: 2. … d5xe4 m​it Angriff a​uf den Springer f3. 3. Sf3–g5 m​it Gegenangriff a​uf den schwarzen Bauern a​uf e4. Spielbar s​ind nun 3. … e7–e5, 3. … Sb8–c6, 3. Lc8–f5 o​der 3. … Sg8–f6.

  • 3. … e7–e5! gibt den Bauern zurück und gilt als stärkster Zug. Es sind zahlreiche Pläne möglich. Oft gewinnt Schwarz mehrere Tempi durch Angriffe auf den weißen Springer. 4. Sg5xe4 f7–f5. Schwarz hat nun ein Bauernduo auf e5 und f5, was einen kleinen Vorteil bedeutet. Die Diagonale e8–h5 ist aber geschwächt. Dd1–h5+ kann dies ausnutzen.
    • 5. Se4–g3. Rettet den Springer. Die Stellung ist aber vorteilhaft für Schwarz.
    • 5. d2–d4! Bietet den Springer als Opfer an. Schwarz steht auch hier besser.
      • 5. … f5xe4?! 6. Dd1–h5+! mit ausgeglichener Stellung.
      • 5. … e5xd4! 6. Se4–g5
  • 3. … Sg8–f6. Dieser natürliche Zug ist der am häufigsten gespielte Zug. Er verteidigt den Bauern e4, entwickelt eine Figur und bereitet die Rochade vor, ermöglicht aber Weiß mit 4. Sb1–c3 eine Falle zu stellen.
    • 4. Lf1–c4 ist der beste Zug mit nur geringem Vorteil für Schwarz. Lc4 und Sg5 greifen nun den schwachen Bauern auf f7 an. Schwarz sollte daher 4. … e7–e6 spielen um den Läufer die Diagonale zu versperren, was aber auch den weißfeldrigen Läufer auf c8 blockiert.
    • 4. Sb1–c3 greift erneut den Bauern e4 an.
      • 4. … Lc8–g4 mit Gegenangriff auf die weiße Dame. 5. Lf1–e2.
      • 4. … Lc8–f5 verteidigt den Bauern e4. 5. Dd1–e2 greift erneut den Bauern e4 an. Schwarz hat mit 5. … Dd8–d4? nur noch einen einzigen Zug um den Bauern zu verteidigen. 5. d2–d3 und 5. Lf1–c4 sind aber besser. Richtig für Schwarz nach 5. Dd1–e2 ist den Bauern zurückzugeben, beispielsweise mit 5. … a7–a6, 5. … Sb8–c6 oder 5. … Dd8–d7.
        • Falls Schwarz den Bauern verteidigt mit 5. … Dd8–d4? verliert er mindestens eine Figur: 6. De2–b5+! mit Schachgebot sowie Doppelangriff auf den Läufer f5 und den Bauern b7. 6. … Lf5–d7 7. Db5xb7 Ld7–c6 mit Angriff auf die Dame b7, was indirekt auch den Turm auf a8 verteidigt.
          • 8. Lf1–b5 fesselt den Laufer c6 an den König, mit Gewinnstellung.
          • 8. Db7–c8+ Dd4–d8 9. Dc8xd8+ Ke8xd8 10. Sg5xf7+ greift König und Turm an.

Literatur

  • Uwe Bekemann: Tennison-Gambit (Abonyi-Gambit) und Budapester Gambit. Joachim Beyer Verlag 2015, ISBN 978-3940417800.
  • Alain Benlolo: Le gambit Tennison (petits pièges entre amis). ToutpourlesEchecs Verlag, Nizza 2014, ISBN 9782954964317.
  • W. John Lutes: Tennison Gambit. Chess Enterprises Verlag, 2002, ISBN 9780945470557.

Einzelnachweise

  1. Herderschach: Das Tennison-Gambit Abgerufen am 2. Januar 2015.
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