Teleskopsumme
Eine Teleskopsumme ist in der Mathematik eine endliche Summe von Differenzen, bei der je zwei Nachbarglieder (außer dem ersten und dem letzten) sich gegenseitig aufheben. Diesen Vorgang nennt man Teleskopieren einer Summe. Der Begriff ist abgeleitet vom Ineinanderschieben zweier oder mehrerer zylindrischer Rohre.
Falls eine Folge ist, so ist
eine Teleskopsumme. Kann man eine Summe als Teleskopsumme schreiben, vereinfacht sich ihre Auswertung:
- .
Eine Reihe, deren Teilsummen Teleskopsummen sind, heißt Teleskopreihe. Eine Teleskopreihe
ist genau dann konvergent, wenn gegen einen Grenzwert konvergiert. Die Summe der Reihe ist dann gleich .
Analoges gilt für ein Produkt:
ist sozusagen ein Teleskopprodukt.
Komplizierter ist die Situation, wenn das Teleskop über drei (oder auch mehr) aufeinanderfolgende Glieder läuft (siehe Beispiel).
In der Zahlentheorie stellen Teleskopsummen ein wichtiges Hilfsmittel dar.
Beispiele
- endliche geometrische Reihe:
- Teleskopsummen sind oft ein wenig versteckt und lassen sich beispielsweise durch Partialbruchzerlegung erkennen:
- Die Partialbruchzerlegung von erhält man beispielsweise mittels
- .
- Daraus folgt
- dreifache Teleskopsumme:
- Alternativ folgt dies für durch Differentiation aus dem ersten Beispiel mit Hilfe der Quotientenregel:
- .
- Dies ist ein wichtiges Anwendungsbeispiel der Differentialrechnung als Kalkül bei der Termumformung.
Literatur
- Rolf Walter: Einführung in die Analysis. Band 1. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-11-019539-2, S. 31–32 (Auszug in der Google-Buchsuche).
- Harro Heuser: Lehrbuch der Analysis. Band 1. 6. Auflage, unveränderter Nachdruck der 5. durchgesehenen Auflage. Teubner, Stuttgart u. a. 1989, ISBN 3-519-42221-2, S. 91, 94, 194.
Weblinks
- Telescoping Sum auf PlanetMath
- Po-Shen Loh: Telescoping Sums and Products (PDF; 66 kB) – Beispiele von Teleskopsummen und Teleskopprodukten
- Philippe B. Laval: Telescoping Sums (PDF; 95,1 kB) – Herleitung eines allgemeinen Satzes für Teleskopsummen der Form