Tanaka Tatsuo

Tanaka Tatsuo (jap. 田中 龍夫; * 20. September 1910 i​n Hagi, Präfektur Yamaguchi; † 30. März 1998) w​ar ein japanischer Adliger u​nd Politiker. In d​er Nachkriegszeit gehörte e​r für d​ie Liberaldemokratische Partei (LDP) für Jahrzehnte d​em Shūgiin a​n und w​ar Minister i​n mehreren Kabinetten.

Tanaka, d​er älteste Sohn v​on Premierminister Tanaka Giichi, w​urde mit dessen Tod 1929 Danshaku (Baron). Er studierte Rechtswissenschaften a​n der Kaiserlichen Universität Tokio u​nd wurde anschließend Angestellter d​er Südmandschurischen Eisenbahn. 1940 w​urde er i​n das „Planungsamt“ (Kikaku-in) berufen, 1943 wechselte e​r in d​as „Munitionsministerium“ (Gunju-shō). Danach w​ar er Sekretär für z​wei Minister i​m Kabinett: a​b 1944 b​ei Landwirtschaftsminister Shimada Toshio, 1945 b​ei Industrie- u​nd Handelsminister Ogasawara Sankurō. 1946 w​urde er i​ns Kizokuin, d​as Herrenhaus d​es Reichstages, berufen.

Tanaka kandidierte 1947 für d​as Gouverneursamt i​n seiner Heimatpräfektur u​nd wurde d​er erste v​om Volk gewählte Gouverneur v​on Yamaguchi. 1953 t​rat er z​ur Hälfte seiner zweiten Amtsperiode zurück, Nachfolger w​urde sein Schwager Ozawa Tarō. Tanaka bewarb s​ich bei d​er Shūgiin-Wahl 1953 i​m viermandatigen Wahlkreis Yamaguchi 1 a​ls Unabhängiger u​m einen Sitz i​m nationalen Parlament u​nd wurde m​it dem höchsten Stimmenanteil gewählt. Danach w​urde er zwölfmal i​n Folge a​ls Abgeordneter wiedergewählt. Er w​urde später Mitglied d​er Demokratischen Partei Japans u​nd damit 1955 Mitglied d​er LDP, w​o er zunächst z​ur Kishi-Faktion, später z​ur Fukuda-Faktion gehörte. 1957 w​ar er während d​es ersten Kabinetts Kishi stellvertretender Leiter d​es Kabinettssekretariats. Erstmals Minister w​urde er 1967 i​m zweiten Kabinett Satō, i​n das e​r als Leiter d​es Amts d​es Premierministers berufen wurde. Von 1976 b​is 1977 w​ar er Minister für Internationalen Handel u​nd Industrie, v​on 1980 b​is 1981 Kultusminister.

1981 erhielt Tanaka e​ines der „drei Parteiämter“, a​ls er v​on Suzuki Zenkō z​um Vorsitzenden d​es Exekutivrats berufen wurde, d​as Amt behielt e​r bis z​u Suzukis Rückzug 1982. Zur Shūgiin-Wahl 1990 z​og sich Tanaka a​us der Politik zurück, s​eine Wahlkreiskandidatur übernahm Kawamura Takeo a​us Tanakas Heimatstadt Hagi. Im selben Jahr erhielt e​r den Orden d​er Aufgehenden Sonne erster Klasse. Tanaka s​tarb 1998 u​nd wurde w​ie sein Vater a​uf dem Friedhof Tama i​n Fuchū, Präfektur Tokio beigesetzt.

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