TAM-Linhas-Aéreas-Flug 402

Am 31. Oktober 1996 stürzte e​ine Fokker 100 a​uf dem Inlandslinienflug TAM-Linhas-Aéreas-Flug 402 v​om Flughafen São Paulo-Congonhas z​um Flughafen Rio d​e Janeiro-Santos Dumont k​urz nach d​em Start ab. Alle 95 Insassen s​owie 4 Menschen a​m Boden starben. Es i​st bislang (März 2020) d​er schwerste Unfall dieses Flugzeugtyps.

Flugzeug

Das betroffene Flugzeug d​er TAM m​it dem Luftfahrzeugkennzeichen PT-MRK w​ar eine 3 Jahre a​lte Fokker 100, d​ie mit 2 Rolls-Royce Tay 620-15 ausgestattet w​ar und i​hren Erstflug a​m 8. Februar 1993 absolviert hatte.

Verlauf

Um 8:25 Uhr Ortszeit erhielten die Piloten die Startfreigabe für die Startbahn 17R. Um 8:26:00 Uhr wurden die Schubhebel auf Startschub gesetzt. Während des Beschleunigens wurde das Versagen der automatischen Schubkontrolle angezeigt. Das Flugzeug hob um 8:26:36 Uhr ab und stieg. Kurz darauf wurde im rechten Triebwerk die Schubumkehr aktiviert, wodurch das Druckverhältnis dort sank und das Flugzeug nach rechts rollte. Der Kapitän versuchte mit den Querrudern und dem Seitenruder dem entgegen zu steuern, während der Erste Offizier die Schubhebel nach vorne drückte. Diese wurden aber automatisch zurückgezogen und daraufhin wieder manuell nach vorne gedrückt. Der Kapitän ordnete daraufhin an, die automatische Schubregelung auszuschalten. Daraufhin wurde der Schubhebel des rechten Triebwerks erneut in den Leerlauf gezogen. Der Erste Offizier bestätigte, dass er die Schubautomatik deaktiviert hat und drückte den Schubhebel erneut nach vorne, woraufhin das Flugzeug an Geschwindigkeit verlor, nach rechts rollte und schließlich um 8:27:02 Uhr ein Gebäude streifte und im dicht besiedelten Wohngebiet aufschlug.

Ursache

Die brasilianische Behörde CENIPA, welche den Unfall untersuchte, ermittelte als Unfallursache die unbeabsichtigte Aktivierung der Schubumkehr im rechten Triebwerk. Die Situation wurde dadurch kritischer, dass es keine Warnungen gab, die darauf hingewiesen hätten und die Piloten für einen solchen Fall nicht ausgebildet waren (die Wahrscheinlichkeit wurde mit 1:1.000.000 angegeben), weswegen sie ein Versagen der Schubautomatik vermuteten, wovor sie während des Starts gewarnt wurden. Deswegen interpretierten die Piloten das Sicherheitssystem, was den Schub reduzierte, falsch und drückten den Schubhebel vom rechten Triebwerk wiederholt nach vorne, bis das Kabel des Systems riss und damit das System außer Kraft gesetzt wurde. In Folge des Unfalls gab die CENIPA 39 Empfehlungen heraus.

Darstellung in Medien

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