Tönnies Evers der Jüngere
Tönnies („Antonius“) Evers der Jüngere (* 1550 in Lübeck; † 1613 ebenda) gilt als der bedeutendste Lübecker Bildschnitzer der Spätrenaissance.
Leben
Evers war der Sohn des Bildschnitzers Tönnies Evers.[1] Er erlernte das Handwerk des Bildschnitzens in der Werkstatt seines Vaters, erwarb nach der Wanderschaft jedoch rasch Eigenständigkeit und höchstes Ansehen. Er war wiederholt Ältermann des Tischleramtes und hat bedeutende Innenausbauten in Lübeck hinterlassen, die jedoch zum Teil im Zweiten Weltkrieg als Folge des Luftangriffes auf Lübeck im März 1942 verbrannten. Seine Witwe heiratete im September 1614 den Kunsttischler und Bildschnitzer Hinrich Wittekop.
Werke
- Lettner für die Petrikirche (1585), in den Jahren 1816–18 aus Anlass einer Umgestaltung des Kirchenraums abgebrochen. Sein Orgelgehäuse (1587–89) in St. Petri verbrannte mit der Großen Orgel 1942.
- Erker am Lübecker Rathaus (1586)
- Lettner in der Lübecker Aegidienkirche, (1587)
- Kanzel für die Marienkirche in Wismar (1587), seit dem Jahr 1746 in der Marienkirche von Neustadt-Glewe
- Die Kriegsstube des Lübecker Rathauses ist nach dem Bombenangriff nur noch mit skulpturellen Fragmenten erhalten
- Großes Gemach im Haus der Kaufmannschaft in der Breiten Straße 6–8 (1610–12)
Literatur
- Wilhelm Johnsen: Evers, Tönnies der Jüngere. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 692 (Digitalisat).
- Klaus Hinrichsen: Tönnies Evers 1550–1613. Ein Beitrag zur Geschichte des Stilwandels in der deutschen Plastik um 1600. Preilipper, Hamburg 1937
Weblinks
Commons: Tönnies Evers der Jüngere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- Wilhelm Lesenberg: Evers, Tönnies (Antonius) d. Ä. – sein Sohn Tönnies E. d. J. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 110–111 (Textarchiv – Internet Archive).
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