Symphonie-Orchester Crescendo München
Das Symphonie-Orchester Crescendo München (früher Jugend Symphonie Orchester München) ist ein deutsches Jugendorchester.
Geschichte
Das Symphonie-Orchester Crescendo München wurde 1986 von Konrad von Abel gegründet und wird seit Herbst 2000 von dem argentinischen Fagottisten, Pianisten und Dirigenten Alejandro Vila geleitet. Ziel war, Nachwuchsmusikern verschiedener Altersstufen – von Schülern ab 15 Jahren bis zu angehenden Berufsmusikern – Orchestererfahrung unter professioneller Leitung zu vermitteln. Pro Jahr werden in konzentrierten Probenphasen zwei Konzertprogramme einstudiert. Variable Besetzungsstärken von 90 bis vier Musikern ermöglichen ein Repertoire aus symphonischen und kammermusikalischen Werken vom Barock bis zur Moderne. Im Mittelpunkt der Konzerttätigkeit stehen Auftritte im Herkulessaal der Münchner Residenz und der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität. Dazu kommen Konzerte in der weiteren Umgebung und Auslandstourneen, 1996 war das Symphonie-Orchester Crescendo als Unicef-Botschafter der Stadt München nach Paris eingeladen. Inzwischen gilt das Orchester als aufgelöst.
Künstlerische Leitung
Der künstlerische Leiter des Orchesters, Alejandro Vila, absolvierte ein Musikstudium in seiner Geburtsstadt Buenos Aires am Conservatorio Nacional de Música „Carlos López Buchardo“, das er mit Auszeichnung in den Fächern Klavier und Fagott abschloss. Ergänzend studierte er Tonsatz und Komposition. Nach Konzerttätigkeit als Solist und als Mitglied des Jugend-Orchesters des Nationalen Rundfunks und als Solofagottist des Philharmonischen Orchesters von Buenos Aires (Teatro Colón), setzte er 1984 seine Studien in Berlin fort, wo er als Stipendiat in der Orchester-Akademie des Berliner Philharmonischen Orchesters, einem Institut der Herbert von Karajan Stiftung, aufgenommen wurde. Dort lernte er die Arbeit der Dirigenten Herbert von Karajan, Claudio Abbado und Gary Bertini kennen und konnte auch Gastdirigenten des Orchesters bei der Probenarbeit beobachten. Außerdem entfaltete Vila eine Aktivität als Instrumentalist und Dirigent, u. a. des Bläserquintetts der Orchester-Akademie des Berliner Philharmonischen Orchesters, der Berliner Kammeroper, des Oriol Ensembles Berlin, des Ensembles Universal Berlin, der Camerata Berlin und des RIAS Jugendorchesters. 1985 begann er ein Studium an der Hochschule der Künste Dirigieren und Klavier, welches er 1989 mit einem Konzert mit dem Symphonischen Orchester Berlin abschloss. Von 1986 bis 1996 besuchte er regelmäßig Kurse des Dirigenten Sergiu Celibidache über „Phänomenologie der Musik“ und Dirigieren. Er hospitierte bei den Proben mit den Münchner Philharmonikern und nahm bei seinen Meisterklassen in München teil. Beim Schleswig-Holstein Musik Festival spielte er in dem Orchester mit, das 1988 mit Celibidache eine Europatournee absolvierte. Von 1996 bis 2000 war Alejandro Vila künstlerischer Leiter des Symphonischen Ensembles München. Als Operndirigent wirkte er in mehreren Produktionen bei den Chiemgau Festspielen mit. Neben der internationalen Konzerttätigkeit widmet sich Vila heute intensiv der Jugendarbeit. Er ist künstlerischer Leiter des Jugendorchesters des Landkreises Traunstein und des Symphonie Orchesters Crescendo München. Nach Vila versuchten noch einige Dirigenten den Fortbestand zu sichern, jedoch ist das Orchester inzwischen aus der Münchner Kulturlandschaft verschwunden.
Repertoire
Das Repertoire reicht von Barock über Klassik und Romantik bis hin zu Uraufführungen der Moderne, von großen symphonischen Werken und Solokonzerten über Kammerorchester- und Bläserstücke bis zum Streichquartett. Neben bekannteren Werken wurden auch Ur- und Europäische Erstaufführungen auf die Bühne gebracht.
Trägerverein
Ziel und Zweck des Trägervereins „Jugend Symphonie Orchester München e. V.“ ist die Förderung, Bildung und Erziehung musikinteressierter Jugendlicher durch Orchester- und Kammermusikarbeit, Chorgesang und allgemeine Musikbildung. Der Satzungszweck wird insbesondere durch regelmäßige Proben und öffentliche Konzerte verwirklicht.