Sylvia Vrethammar
Eva Sylvia Vrethammar (* 22. August 1945 in Uddevalla, Schweden) ist eine schwedische Sängerin, die auch international aktiv ist. Ihre musikalische Bandbreite reicht von Pop, Schlager, Jazz, Swing, Samba bis hin zu Balladen.
Leben und Werk
Vrethammars Vater Harald Vrethammar war Lehrer. Bereits als Kind wollte sie Konzertpianistin werden. Unter Astrid Berwald nahm sie später an Richard Anderssons Musikschule in Stockholm Klavierunterricht, den sie an der Königlich Schwedischen Musikakademie fortsetzte. Anstatt ihr Klavierstudium zu beenden, entschied sie sich für ein Studium als Erzieherin. Daneben nahm sie an Amateur-Musikwettbewerben teil. 1967 begann mit dem Rune Öfwerman Trio ihre Gesangskarriere. Im folgenden Jahr hatten sie ihren ersten Fernsehauftritt. 1969 erschien ihr erstes Album Tycker om dej, dessen Titellied sich erfolgreich in der schwedischen Hitparade platzieren konnte. Das Album enthielt auch das Stück En lärling på våran gård, eine Coverversion von Dusty Springfields Top Ten-Hit Son of a Preacher Man.
1970 wurde der Fernsehentertainer Lennart Hyland auf sie aufmerksam und engagierte sie als Co-Moderatorin für seine Unterhaltungsshow Hylands hörna. Im selben Jahr trat sie auf dem Internationalen Song Festival in Rio de Janeiro auf und tourte mit den brasilianischen Samba-Musikern Trio Pandeiros De Ouro erfolgreich in ganz Skandinavien. Dies brachte ihr den Beinamen „Sambamädchen“ ein. 1973 erschien unter ihrem Vornamen Sylvia ihre erfolgreichste Single: Eviva España/Y Viva Espania, ein populärer Sommerhit aus dem Jahre 1971, mit dem bereits die belgische Sängerin Samantha, die norwegische Sängerin Gro Anita Schønn und Manolo Escobar Erfolge verbuchen konnten, wurde in einer englischen und schwedischen Version aufgenommen. Die englische Fassung verkaufte sich über eine Million Mal und erreichte 1974 Platz 4 der britischen Single-Charts. Im Spätsommer 1975 erschien die Nachfolgesingle Hasta la vista, die sich auf Platz 38 der britischen Single-Charts platzieren konnte. Ab Mitte der 1970er Jahre trat sie im deutschen Fernsehen auf, darunter 1974 in der Reihe Hit-Journal und in der ZDF-Hitparade. 1977 wirkte sie im Fernsehfilm Ein Sommernachtsball von Ekkehard Böhmer mit. Vrethammar nahm fünf Mal am Melodifestivalen teil, dem schwedischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, zuletzt 2002 mit dem Lied Hon är en annan nu (Platz 5 der dritten Vorrunde) und 2013 mit Trivialitet (vierte Vorrunde). In den letzten Jahren arbeitete sie mit unter anderem mit dem Jazz-Pianist Jan Lundgren und seinem Trio zusammen, mit dem 2006 das in Vrethammars Wohnzimmer aufgenommene Album Champagne entstand.
2010 sang sie auf dem Album Svenska Tjejer von Kristian Anttila das Lied Magdalena (Livet före Döden).
Vrethammar war mit dem Musiker Rune Öfwerman verheiratet und lebt heute mit ihrem Ehemann und Produzenten Alexander Gietz, dem Sohn eines ihrer ersten Produzenten Heinz Gietz, den sie 2015 nach 25 Jahren des Zusammenlebens heiratete, in Lohmar nordöstlich von Bonn.[3]
Diskografie (Auswahl)
- 1969 – Tycker om dej
- 1970 – Sylvia
- 1971 – Dansa samba med mej
- 1972 – Gamla stan
- 1973 – Jag sjunger för dej
- 1973 – Eviva España
- 1974 – Sylvia & Göran på Nya Bacchi (mit Göran Fristorp)
- 1975 – Stardust & Sunshine
- 1976 – Somebody loves you
- 1977 – Frei wie Wind und Wolken
- 1977 – Mach das nochmal
- 1977 – Leenden i regn
- 1979 – Chateau Sylvia
- 1980 – In Goodmansland
- 1985 – Rio de Janeiro blue
- 1990 – Öppna dina ögon
- 1992 – Ricardo
- 1999 – Best of Sylvia
- 2002 – Faller för dig
- 2005 – Sommar! Samba! Sylvia!
- 2006 – Champagne
- 2009 – Te quiero (Sammelbox)
- 2013 – Trivialitet
- 2014 – MUSIK
- 2017 – The girl from Uddevalla
Literatur
- Roberts, David (2006). British Hit Singles & Albums (19th ed.). London: Guinness World Records Limited. S. 544. ISBN 1-904994-10-5.
- Murrells, Joseph (1978). The Book of Golden Discs (2nd ed.). London: Barrie and Jenkins Ltd. S. 351. ISBN 0-214-20512-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Chartdaten SE
- Chartdaten UK
- Bröllopslycka: Sylvia Vrethammar omgift, Expressen, 25. August 2015.