Syedra
Syedra (griechisch: Σύεδρα) war eine antike Stadt im „Rauhen“ Kilikien (Kilikia Tracheia) an der Südküste Kleinasiens, 18 Kilometer südöstlich von Alanya, 24 Kilometer nordwestlich von Selinus, dem heutigen Gazipaşa in der Türkei; heute Asar Tepe.
In der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. erstmals literarisch erwähnt und zu Kilikien gerechnet, gehört Syedra nach einer Phase unklarer Herrschaftsverhältnisse spätestens seit Tiberius zur Provinz Pamphylia.
Die Ruinen der Stadt liegen auf einer hohen Bergkuppe über der Küste. Die Architektur besteht aus Bruchsteinmauerwerk, das ehemals wohl mit Kalkputz verdeckt war. Auf den Felsterrassen sind die Bauten an teilweise engen hangparallelen bzw. Treppengassen gestaffelt.
Im Zentrum findet sich eine hangparallele Kolonnadenstraße mit Granitsäulen. Zu den öffentlichen Bauten zählt eine Profan-Basilika und eine Thermenanlage, ferner eine natürliche Felshöhle, die als Quellhaus gefasst wurde. Daraus gespeist wurden mehrere große Zisternen. Zu sehen sind auch Reste von spätantiken Befestigungsmauern. Bisher ist nur eine frühbyzantinische Kirche nachgewiesen, mit einer mittelbyzantinischen Kleinkirche als Nachnutzung. Südwestlich der Stadt befindet sich die kaiserzeitliche Nekropole.
Literatur
- Elisabeth Rosenbaum; Gerhard Huber; Somay Onurkan: A survey of coastal cities in Western Cilicia. Preliminary report. Ankara 1967. S. 44–47. 65–66.
- Gerhard Huber: Syedra. Anzeiger der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 129 (1992) S. 28–78.
- Gerhard Huber: Weiteres zu Syedra. Anzeiger der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 138 (2003) S. 148–165.
- Hansgerd Hellenkemper, Friedrich Hild, Lykien und Pamphylien, Tabula Imperii Byzantini 8. Wien 2004. ISBN 3-7001-3280-8. S. 866–869.