Sumpf-Johanniskraut
Das Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes), auch Sumpf-Hartheu genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Johanniskräuter (Hypericum). Sie kommt nur in Westeuropa vor und ist selten.
Sumpf-Johanniskraut | ||||||||||||
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Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hypericum elodes | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Sumpf-Johanniskraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 30 Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind flaumig behaart. Die Stängel wachsen niederliegend bis aufsteigend. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die einfache Blattspreite ist eiförmig-elliptisch und behaart.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juli/August bis September. Der Blütenstand ist armblütig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Deck- und die eiförmigen Kelchblätter zeigen an ihrem fransigen Rand rote Drüsen. Die fünf zitronengelben Kronblätter sind 6 bis 8 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[1]
Vorkommen, Vergesellschaftung und Gefährdung
Das Sumpf-Johanniskraut gilt als atlantische Art mit einer euozeanischen Verbreitung. Ihr Areal beschränkt sich auf das nördlich-temperate bis meridionale Westeuropa.
In Deutschland erreicht sie ihre Ostgrenze und tritt heute fast nur noch im äußersten Westen und Nordwesten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Dabei ist insbesondere die niedersächsische Grafschaft Bentheim mit dem angrenzenden nordwest-westfälischen Münsterland zu nennen, ferner der Niederrhein.
Sumpf-Johanniskraut kommt in Mitteleuropa sehr unstetig in lückigen Pioniergesellschaften auf offenen, nährstoff- und basenarmen, schlammfreien Sand- und Torfböden vor, die wechselfeucht bis periodisch überstaut sind. Beispiele hierfür sind Strandlingsrasen in Heideweihern, Teichen und Tümpeln, selten auch in oder an Gräben. Detaillierte pflanzensoziologische Betrachtungen stellen die Art in Igelschlauch-Gesellschaften (Verband Hydrocotylo-Baldellion) und hierbei insbesondere in mesotraphenten Ausbildungen der Assoziation Eleocharitetum multicaulis (Allorge 1922 em R. Tx. 1937).
Starke Bestands- und Arealverluste in den letzten Jahrzehnten werden auf die Entwässerung und den Nährstoffeintrag in Mooren zurückgeführt. In den Roten Listen Deutschlands und der genannten Bundesländer wird die Pflanze als „stark gefährdet“ eingestuft. Nach der Bundesartenschutzverordnung handelt es sich um eine „besonders geschützte Art“.
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Eckhard Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. – Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30 (1994). ISBN 3-922321-68-2.
- Henning Haeupler, Peter Schönfelder: Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 1988. ISBN 3-8001-3434-9.
- Richard Pott: Die Pflanzengesellschaften Deutschlands. – UTB für Wissenschaft, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1992. ISBN 3-8252-8067-5.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 663.
Weblinks
- Sumpf-Johanniskraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Hypericum elodes L., Sumpf-Hartheu. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Verbreitung in den Niederlanden.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Hypericum elodes in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: R. V. Lansdown, 2010. Abgerufen am 20. September 2013.