Su Bühler
Su Bühler (geboren in Stuttgart) ist eine deutsche Kostümbildnerin.
Schaffen
Su Bühler begann ihre Laufbahn als Kostümassistentin am Niedersächsischen Staatstheater Hannover und am Residenztheater in München, wo sie bereits eigenständige Arbeiten übertragen bekam und erstmals mit dem Regisseur Matthias Hartmann arbeitete. Diese Zusammenarbeit sollte sich in den Folgejahren in Hamburg, Bochum, Zürich, Wien und an einigen Opernhäusern fortsetzen. Heute arbeitet die Kostümbildnerin regelmäßig mit Hartmanns Frau, der Regisseurin Alexandra Liedtke zusammen.
Sie entwarf die Kostüme für Hartmanns Inszenierungen von Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos von Werner Schwab (in Hannover), Hamlet (in München), die Uraufführung des Botho-Strauß-Stückes Der Kuss des Vergessens (am Schauspielhaus Zürich) und für Die Jungfrau von Orléans (am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg). Der Kritiker Roland Kober beschreibt ihre Arbeit für die Bothe-Strauß-Uraufführung wie folgt: „Die Figuren selber sind mit dem Weichzeichner gearbeitet, Su Bühler umgibt ihre durchweg rottönenden Kostüme mit einer Tüllschicht, damit ihr Rand undeutlich verfließt.“[1] In den Jahren 2000 bis 2005 war sie als Leitende Kostümbildnerin am Schauspielhaus Bochum verpflichtet, von 2005 bis 2009 in gleicher Funktion am Schauspielhaus Zürich. In Bochum gestaltete sie 2003 die Kostüme für die Erfolgsproduktion Mendy – das Wusical von Helge Schneider.
Su Bühler arbeitete weiters mit den Regisseuren David Bösch, Andreas Kriegenburg, Jürgen Kruse, Konstanze Lauterbach, Wilfried Minks und Markus Trabusch zusammen. Für die Salzburger Festspiele 2007 entwarf sie die Kostüme für Christian Weises Inszenierung von Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Seit 2009 arbeitet sie regelmäßig am Wiener Burgtheater, seit 2014 auch am Theater in der Josefstadt.
Ihre Arbeit in der Oper führte sie bislang nach Zürich, Wien, Augsburg und ans Michailowski-Theater in Sankt Petersburg.
Su Bühler wurde mehrfach von der Zeitschrift Theater heute in der Kategorie Bestes Kostümbild nominiert, beispielsweise für die zwei Botho-Strauß-Uraufführungen Der Kuss des Vergessens (1998, Zürich) und Der Narr und seine Frau heute Abend in Pancommedia (2001, Bochum).
Werke (Auswahl)
Sprechtheater
- 1993: Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos von Werner Schwab – Niedersächsisches Staatstheater (Hannover), Regie: Matthias Hartmann
- 1998: Hamlet von William Shakespeare, Uraufführung – Residenztheater (München), Regie: Matthias Hartmann
- 1998: Der Kuß des Vergessens von Botho Strauss, Uraufführung – Schauspielhaus Zürich, Regie: Matthias Hartmann
- 1999: Die Jungfrau von Orléans von Friedrich von Schiller – Deutsches Schauspielhaus (Hamburg), Regie: Matthias Hartmann
- 2001: Der Narr und seine Frau heute Abend in Pancommedia von Botho Strauss, Uraufführung – Schauspielhaus Bochum, Regie: Matthias Hartmann
- 2002: Deutschland, deine Lieder von Albert Ostermaier, Uraufführung – Ruhrtriennale, Regie: Matthias Hartmann
- 2003: Mendy – das Wusical von Helge Schneider, Uraufführung – Schauspielhaus Bochum, Regie: Helge Schneider
- 2007: Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare – Salzburger Festspiele, Regie: Christian Weise
- 2009: Immanuel Kant von Thomas Bernhard – Burgtheater (Wien), Regie: Matthias Hartmann
- 2009: 1979 von Christian Kracht, Österreichische Erstaufführung – Akademietheater (Wien), Regie: Matthias Hartmann
- 2012: Der Alpenkönig und der Menschenfeind von Ferdinand Raimund – Burgtheater (Wien), Regie: Michael Schachermaier
- 2013: Romeo und Julia von William Shakespeare – Burgtheater (Wien), Regie: David Bösch
- 2014: Liebelei von Arthur Schnitzler – Theater in der Josefstadt (Wien), Regie: Alexandra Liedtke
- 2015: Engel des Vergessens von Maja Haderlap, Uraufführung – Akademietheater (Wien), Regie: Georg Schmiedleitner
- 2016: Vater von Florian Zeller – Kammerspiele (Wien), Regie: Alexandra Liedtke
- 2016: Die Kehrseite der Medaille von Florian Zeller, Österreichische Erstaufführung – Kammerspiele (Wien), Regie: Alexandra Liedtke
- 2017: Liebesgeschichten und Heiratssachen von Johann Nestroy – Burgtheater (Wien), Regie: Georg Schmiedleitner
Musiktheater
- 2006: Tiefland von Eugène d'Albert – Oper Zürich, Dirigent: Franz Welser-Möst, Regie: Matthias Hartmann (2008 auch am Gran Teatre del Liceu, Barcelona)
- 2008, 2011: Carmen von Georges Bizet – Oper Zürich, Dirigent: Franz Welser-Möst, Karel Mark Chichon, Regie: Matthias Hartmann (2016 auch am Teatro Regio di Torino)
- 2009, 2015: Lady Macbeth von Mzensk von Dmitri Schostakowitsch – Wiener Staatsoper, Dirigent: Ingo Metzmacher, Regie: Matthias Hartmann (2011 auch an der Oper Graz)
- 2012: La traviata von Giuseppe Verdi – Theater Augsburg, Dirigentin: Carolin Nordmeyer, Regie: Markus Trabusch
- 2013: Der Ring des Polykrates und Violanta von Erich Wolfgang Korngold – Theater Augsburg, Dirigent: Rune Bergmann, Regie: Markus Trabusch
Auszeichnung
- 1999: Einladung zum Berliner Theatertreffen – Der Kuß des Vergessens von Botho Strauss, Uraufführung am Schauspielhaus Zürich
Quellen
- Theater in der Josefstadt, Kurzbiographie der Kostümbildnerin
- Staatsschauspiel Dresden, Kurzbiographie der Kostümbildnerin
Weblinks
- Su Bühler in der Internet Movie Database (englisch)
- Su Bühler bei Operabase (Engagements und Termine)
Einzelnachweise
- Roland Koberg: "Der Kuß des Vergessens": Ein neues Parfum von Botho Strauß zerstäubt in Zürich Paarbeziehung im Lichtspielwürfel, Berliner Zeitung, 30. November 1998, abgerufen am 31. Juli 2016.