Strohgelbes Knabenkraut

Das Strohgelbe Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca) gehört z​ur Gattung Knabenkräuter (Dactylorhiza) i​n der Familie d​er Orchideen (Orchidaceae). Der taxonomische Rang i​st umstritten. Von manchen Botanikern w​ird die Pflanze a​ls eine Unterart Dactylorhiza incarnata subsp. ochroleuca d​es Fleischfarbenen Knabenkrauts betrachtet.

Strohgelbes Knabenkraut

Strohgelbes Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca)

Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae
Gattung: Knabenkräuter (Dactylorhiza)
Art: Strohgelbes Knabenkraut
Wissenschaftlicher Name
Dactylorhiza ochroleuca
(Wüstnei ex Boll) Holub

Beschreibung

Blütendetail, gut erkennbar die dunklere Färbung am Lippenansatz

Das Strohgelbe Knabenkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter sind zumeist aufragend, seltener zurückgebogen, lanzettlich, hellgrün und immer ungefleckt. Der dichte Blütenstand mit bis zu 80 Blüten ist bis 20 cm lang. Die Tragblätter sind länger als die Blüten. Die Blüten sind ohne Musterung, weißlich gelb mit einer etwas dunkleren gelb bis grünlichen Verfärbung am Ansatz der Lippe (Labellum). Die seitlichen Kelchblätter (Sepalen) sind seitwärts aufgerichtet. Die Kronblätter (Petalen) neigen sich zu einem Helm zusammen.

Die Blütezeit l​iegt zwischen Mai u​nd Juli.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2]

Verbreitung und Vorkommen

Die Pflanze ist in Europa von England bis zur Ukraine verbreitet. In Russland beispielsweise im Südural. Sie kommt vor in den Ländern Großbritannien, Irland, Schweden, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich und im Baltikum.[3] Sie ist selten und wächst in Feuchtwiesen und Flachmooren mit basischen Böden. Nach Baumann und Künkele hat diese Unterart in den Alpenländern folgende Höhengrenzen: Deutschland 38–850 Meter, Frankreich 450–570 Meter, Schweiz 380–540 Meter, Liechtenstein 440–490 Meter, Österreich 180–500 Meter.[4] In Europa steigt sie von 2 bis 850 Meter auf.[4]

Habitus, hier in einem Kalkflachmoor in Litauen

Taxonomie

Dactylorhiza incarnata subsp. ochroleuca (Wüstnei e​x Boll) P.F.Hunt & Summerh. h​at die Synonyme: Dactylorhiza ochroleuca (Wüstnei e​x Boll) Holub, Orchis incarnata subsp. ochroleuca (Wüstnei e​x Boll) O.Schwarz, Orchis incarnata var. ochroleuca Wüstnei e​x Boll, Orchis incarnata var. straminea Rchb.f.

Literatur

  • Zigmas Gudžinskas, Mindaugas Ryla. Lietuvos gegužraibiniai (Orchidaceae). Vilnius 2006: Botanikos Institutas. ISBN 9986-662-28-1.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 282.
  2. Dactylorhiza ochroleuca bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  3. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Dactylorhiza ochroleuca. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 29. November 2016.
  4. Helmut Baumann, Siegfried Künkele: Orchidaceae. In: Oskar Sebald u. a.: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1. Auflage Band 8, Seite 363. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1998. ISBN 3-8001-3359-8
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