Stradow (Spremberg)

Stradow, niedersorbisch Tšadow, w​ar ein typisches Straßendorf b​ei Spremberg i​n der Niederlausitz. Zu Stradow gehörte d​as als Zollhaus u​nd später a​ls Dorfkrug genutzte Vorwerk Pardutz.

Ortseingangsschild von Stradow bei Spremberg

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes geht auf das Jahr 1346 zurück. 1825 wurde Stradow dem Kreis Spremberg zugeordnet. Zwischen 1850 und 1945 befand sich das Gut Stradow im Besitz derer von Seydel. Der Anschluss an die elektrische Stromversorgung erfolgte 1922. Am 21. April 1945 wurde Stradow von der Roten Armee erobert. Im folgenden Jahr wurde das Gut der Familie von Seydel durch die Bodenreform aufgeteilt. 1948 erfolgte der Umbau des Gutshauses derer von Seydel zu Wohnungen. Am 6. Dezember 1953 erfolgte die Gründung einer LPG des Typ I. 1954 finden um Stradow erste Bohrungen zur Erkundung und damit Feststellung von Braunkohlevorkommen statt. 1983 verließen die letzten Bewohner den Ort. Die überwiegende Mehrheit davon fand in Spremberg ein neues Zuhause. Das ehemalige Gemeindegebiet wurde am 1. Januar 1984 nach Spremberg umgegliedert.[1] Der Ort ist vollkommen durch den Tagebau Welzow-Süd devastiert. In der ehemaligen Ortsmitte erinnert heute ein Gedenkstein an seine Geschichte.

Die Ortslage Stradow heute
Gedenkstein

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

Quellen

  • Heimatverein Stradow e.V.
  • Archiv verschwundener Orte (Hrsg.): Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen. Forst 2010
  • Torsten Richter: Heimat, die bleibt. Ortserinnerungsstätten in der Lausitz. REGIA Verlag Cottbus, 2013, ISBN 978-3-86929-224-3

Literatur

  • Frank Förster: Verschwundene Dörfer im Lausitzer Braunkohlenrevier. 3., bearbeitete und erweiterte Auflage, Domowina-Verlag, Bautzen 2014, S. 302–309.

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