Straßendurchbruch
Als Straßendurchbruch bezeichnet man das Anlegen einer Straße, indem eine vorhandene Barriere durchbrochen wird. Eine solche Barriere kann Bebauung oder ein natürliches Hindernis sein.
Straßendurchbrüche werden geschaffen, um ein gewachsenes Verkehrsnetz modernen Bedürfnissen anzupassen. Dies kann einen erheblichen Eingriff in die städtebaulichen Gegebenheiten darstellen, beispielsweise dann, wenn ganze Stadtviertel durchschnitten und Verkehrsströme verlegt werden.
Ab etwa 1800 fanden große Straßendurchbrüche im Rahmen der Modernisierung der Städte und durch das Anlegen von Eisenbahntrassen statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Straßendurchbrüche Teil der Überplanung der Städte und städtischen Verkehrsnetze durch die Idee einer autogerechten Stadt.
Beispiele
Paris
- 1800er: Rue de Rivoli
Hamburg
- 1870er: Colonnaden
- 1890er: Kaiser-Wilhelm-Straße
- 1910er: Mönckebergstraße
- 1960er: Ost-West-Straße
Frankfurt am Main
- 1860er: Neue Kräme
- 1870er: Kaiserstraße
- 1890er: Goethestraße
- 1900er: Braubachstraße
- 1950er: Berliner Straße
Athen
- 1840er: Hermesstraße. Weitere Straßendurchbrüchen entfielen wegen der finanziellen Undurchführbarkeit.
Bukarest
- 1930er: Boulevard Magheru
- 1930er: Boulevard Dacia
- 1950er: Bulevardul Anul 1848
- 1980er: Boulevard Dimitrie Cantmir
- 1980er: Boulevard Națiunile Unite
- 1980er: Boulevard Libertății
- 1980er: Boulevard Unirii
Buenos Aires
- 1890er: Avenida de Mayo
Rom
- 1930er: Via dei Fori Imperiali
- 1940er: Via della Conciliazione
Ardakan (Iran)
- 1959[1]
Einzelnachweise
- Zu den sozialen und ökologischen Schäden infolge der Baumaßnahmen in Ardakan vgl. Ali Ghaffar-Sedeh (1990), Grundlagen und Gestaltprinzipien der traditionellen Städte Zentralirans. Hrsg.: Städtebauliches Institut im Fachbereich Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart. Städtebauliches Institut <Stuttgart>: Arbeitsbericht; 45 (350 S.), S. 301–305.