Stichleitung
Als Stichleitung wird in Hochfrequenz-Systemen eine elektrische Leitung zur Impedanzanpassung, also zur Verbesserung der Einfügedämpfung oder Reduzierung der reflektierten Welle, bezeichnet.
Die Stichleitung kann am Ende offen (open circuit) oder kurzgeschlossen (short circuit) sein.
Sie bewirkt im Smith-Diagramm eine Drehung des Impedanz- bzw. Admittanzpunktes: offenes Leitungsende nach rechts, kurzgeschlossenes nach links.
Die Länge der Stichleitung im Verhältnis zur im Medium spezifischen Wellenlänge bestimmt, „wie weit“ diese Drehung erfolgt.
Das englische Wort „stub“ ist inzwischen in die deutsche Sprache als „Stub“ eingegangen.
Weitere Bedeutung
Wenn zur Versorgung einer bestimmten Anlage, wie einem Umspannwerk, nur eine einzige Leitung existiert, welche als Abzweig von einer anderen Leitung realisiert ist, so wird diese Leitung auch als Stichleitung bezeichnet.
Siehe auch
Literatur
- Heinrich-Karl Podszeck: Trägerfrequenz-Nachrichtenübertragung über Hochspannungsleitungen. Dritte völlig neu bearbeitete Auflage, Springer Verlag Berlin, Berlin 1962.
- Otto Zinke, Heinrich Brunswig: Lehrbuch der Hochfrequenztechnik. Erster Band, vierte, neubearbeitete und erweiterte Auflage, Springer Verlag Berlin – Heidelberg GmbH, Berlin 1990, ISBN 978-3-540-51421-3.
Weblinks
- Anpassung (abgerufen am 12. Oktober 2015)
- Einführung in die Hochfrequenztechnik (abgerufen am 12. Oktober 2015)