Stern-Flockenblume
Die Stern-Flockenblume (Centaurea calcitrapa), auch Fußangel-Flockenblume genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Flockenblumen (Centaurea) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Stern-Flockenblume | ||||||||||||
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Stern-Flockenblume (Centaurea calcitrapa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Centaurea calcitrapa | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Stern-Flockenblume ist eine kriechend-aufsteigende hapaxanthe, zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 100 Zentimetern erreicht. Sie ist spinnwebenartig behaart und oben kahl. Der Stängel wächst aufrecht oder aufsteigend und verzweigt vom Grund an wiederholt sparrig, so dass zickzackartig gebogene Zweige entstehen. Die Laubblätter sind grün gefärbt. Die unteren Laubblätter sind bis zu 8 Zentimeter lang und fiederschnittig geteilt. Die bis zu 2,5 Zentimeter langen Blattabschnitte sind gezähnelt und fast stechend.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die hell-lila körbchenförmigen Blütenstände befinden sich einzeln endständig an den Stängeln oder, sehr zahlreich, sitzend in den Blattachseln. Die Hülle ist bei Durchmessern von bis zu einem Zentimeter birnenförmig. Die Hüllblätter sind dachig und haben einen bis zu 2,5 Zentimeter langen, sehr kräftigen, endständigen, abgeknickten Stachel und an der Seite wenige kleine Zähne. Es sind nur Röhrenblüten vorhanden, die fünfzipflig und fahl-purpurfarben sind. Die äußeren Blüten sind steril und vergrößert.
Die Frucht ist eine bis zu 3 Millimeter lange Achäne mit einem Haarkranz, ein Pappus fehlt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[1][2]
Vorkommen
Centaurea calcitrapa kommt in Süd- sowie Südosteuropa, Nordafrika, Makaronesien und Westasien bis Nordwestindien[3] vor. Sie in vielen Gebieten der Welt ein Neophyt und gilt als invasive Pflanzenart. In Deutschland und Großbritannien gilt sie als Archäophyt.
Die Stern-Flockenblume wächst in Mitteleuropa an sonnig-warmen Hängen, an Wegesrändern und Ruderalstellen in Pflanzengesellschaften der Verbände Polygonion avicularis und Sisymbrion. In Südeuropa kommt sie auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Hordeion vor.[1]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Centaurea calcitrapa erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 917.
Je nach Autor gibt es von Centaurea calcitrapa etwa drei Unterarten (hier mit ihrer Verbreitung):[4]
- Centaurea calcitrapa L. subsp. calcitrapa
- Centaurea calcitrapa subsp. angusticeps (H.Lindb.) Meikle (Syn.: Centaurea angusticeps H.Lindb.): Dieser Endemit kommt nur auf Zypern vor.[4]
- Centaurea calcitrapa subsp. cilicica (Boiss. & Balansa) Wagenitz (Syn.: Centaurea cilicica Boiss. & Balansa): Sie kommt in der Türkei vor.[4]
Nutzung
Im Vulture-Gebiet in Lukanien wurden die jungen Blätter von den ansässigen Albaniern (Arbëreshe) gebraten und gegessen.
Sie diente außerdem als Volksheilmittel gegen Augentripper, Fieber, Gelbsucht und Hautkrankheiten.[5] Nach neueren Untersuchungen enthält die Pflanze Anti-oxidanzien.[6]
Trivialnamen
Die Stern-Flockenblume hat folgende deutschsprachige Trivialnamen: Sterndistel, Wegdistel, Wollendistel. Historisch belegt sind: Zeisala (althochdeutsch), Zeisela (mittelhochdeutsch), Zeisele (mittelhochdeutsch), Zeselswrze (mittelhochdeutsch), Caudetrape (mittelhochdeutsch), Chaussetrappe (mittelhochdeutsch), Sterredistel (mittelniederdeutsch).[7]
Belege
Literatur
- Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 93. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
- Hans-Joachim Zündorf, Karl-Friedrich Günther, Heiko Korsch, Werner Westhus (Hrsg.): Flora von Thüringen. Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen Thüringens. Weissdorn, Jena 2006, ISBN 3-936055-09-2.
- Ehrentraud Bayer, Karl-Peter Buttler, Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Pflanzen des Mittelmeerraums (= Die farbigen Naturführer). Mosaik, München 1986.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 974.
- Centaurea calcitrapa L., Stern-Flockenblume. FloraWeb.de
- Ivica Dimkić, Marija Petrović, Milan Gavrilović, Uroš Gašić, Petar Ristivojević, Slaviša Stanković, Peđa Janaćković, New perspectives of purple starthistle (Centaurea calcitrapa) leaf extracts: phytochemical analysis, cytotoxicity and antimicrobial activity. AMB Express 10, 183, 2020, 2. https://doi.org/10.1186/s13568-020-01120-5
- Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: Werner Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt Centaurea calcitrapa In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Ivica Dimkić, Marija Petrović, Milan Gavrilović, Uroš Gašić, Petar Ristivojević, Slaviša Stanković, Peđa Janaćković, New perspectives of purple starthistle (Centaurea calcitrapa) leaf extracts: phytochemical analysis, cytotoxicity and antimicrobial activity. AMB Express 10, 183, 2020, 2. https://doi.org/10.1186/s13568-020-01120-5
- A. Pieroni, V. Janiak, C. M. Dürr, S. Lüdeke, E. Trachsel, M. Heinrich, In vitro antioxidant Activity of non-cultivated Vegetables of ethnic Albanians in Southern Italy. Phytotherapy Research 16, 2002, 467–473. DOI: 10.1002/ptr.1104
- Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 86. (online).
Weblinks
- Stern-Flockenblume. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Centaurea calcitrapa L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Thomas Meyer: Flockenblume Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).