Steirisches Volkskundemuseum
Das Volkskundemuseum in Graz ist ein kleines Museum, das die Volkskultur der Steiermark aufarbeiten und dokumentieren will.
Geschichte
Das Museum ging aus einer kleinen Sammlung volkskundlicher Einzelstücke hervor, die ab 1895 vom Landesmuseum Joanneum zusammengetragen wurden, dem heutigen Universalmuseum Joanneum. 1913 wurde mit diesen Exponaten von Viktor Geramb das Volkskundemuseum in der Paulustorgasse gegründet. Gerambs Museumskonzept sah damals vor, dass die Ausstellungsstücke in eine in sich geschlossene Umgebung integriert werden sollten. Entsprechend gestaltete er die einzelnen Räume als Gesamtkunstwerke. Einige seiner herausragenden Leistungen waren:
- Eine „Rauchstube“ eines Bauernhofs von der Packalpe, die nachweislich seit 1520 in Betrieb war, wurde 1914 im Museum vollständig errichtet.
- „Trachtensaal“: 42 lebensgroße Figuren präsentieren die Tracht im steirischen Raum von der Römerzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Angelegt wurde dieser Raum in den 1930er-Jahren.
Nach reparaturbedingter Schließung von 1989 bis 2003 werden vor allem die eigentlichen Schaustücke präsentiert, das Gebäude und die Räumlichkeiten selbst sind nüchtern gehaltene, weiß ausgestattete Räume.
In drei Schwerpunkten wird die Volkskultur der Steiermark präsentiert:
- Wohnen: Einrichtungsgegenstände, Handwerkszeug und Modelle und Bilder von Häusern aus der bäuerlichen und bürgerlichen Bevölkerung zeigen die Entwicklung seit dem späten Mittelalter auf.
- Kleiden: Die Entwicklung der steirischen Trachten wird von der Römerzeit bis zu den neuen, modernen Trachten-Trends der Gegenwart dargestellt.
- Glauben: Religiöse und weltliche Rituale und Utensilien und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit werden präsentiert.
Die „Rauchstube“ und der „Trachtensaal“ sind weiterhin Bestandteile der Ausstellung.
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