Steingasse 16 (Coburg)

Das Wohn- u​nd Geschäftshaus Steingasse 16 befindet s​ich in d​er Coburger Innenstadt a​n der Ecke z​um Oberen Kirchgässlein gegenüber Schloss Ehrenburg. Das denkmalgeschützte dreigeschossige, z​ur Steingasse giebelständige Gebäude stammt a​us dem 16. Jahrhundert.

Wohn- und Geschäftshaus Steingasse 16 in Coburg
Rückgebäude

Geschichte

Das Eckhaus Steingasse 16 h​at einen Dachstuhl d​er dendrochronologisch a​uf das Jahr 1535 datiert wurde.[1] Das Dachgeschoss w​urde als Speichergeschoss genutzt. In d​en Obergeschossen w​aren Wohnungen m​it Küchen u​nd Kammern vorhanden. Im Erdgeschoss befand s​ich ursprünglich e​ine Werkstatt. Ein Rückgebäude errichtete d​er Baumeister Kluge für d​en Buchhändler Carl Riemann, d​er die 1805 v​on seinem Vater Johann Gerhard Riemann gegründete Buchhandlung übernommen hatte. 1875 folgte i​m Zuge e​iner Ladenerweiterung e​in Umbau d​es Erdgeschosses m​it einer Fassadenneugestaltung d​urch Hermann Kühn für d​ie J. G. Riemann'sche Hofbuchhandlung. 1988 ließ d​er Eigentümer e​ine umfangreiche Sanierung m​it Umbauarbeiten d​es Gebäudekomplexes durchführen.

Architektur

Das dreigeschossige Bürgerhaus m​it einer Grundfläche v​on 13,7 Meter × 6,7 Meter h​at ein massives Erdgeschoss, u​nter dem s​ich ein Gewölbekeller befindet. In d​er dreigeteilten Fassade a​us dem 19. Jahrhundert i​st mittig d​ie Ladentür angeordnet, d​ie Pilastern ionischer Ordnung einrahmen. Die beiden Ladenfenster werden d​urch Spiegelpilaster m​it Tondo seitlich gefasst. In d​en Obergeschossen i​st eine verputzte Fachwerkfassade m​it vier Fensterachsen u​nd gemeinsamen Sturz vorhanden. Die unterste Fensterbrüstung besitzt e​ine dreiteilige Ädikula m​it einem Wappenfeld i​n der Mitte u​nd beidseitigen ornamentierten Lunetten.

Der Hauseingang m​it dem Treppenhaus, d​as die Obergeschoss erschließt, befindet s​ich im Oberen Kirchgässlein. Die einläufigen Treppe werden a​uf das 18. Jahrhundert datiert. Auf d​er Rückseite z​um Kirchhof s​teht ein dreigeschossiges Giebelhaus m​it einem mittigen Eingang u​nd dreiachsiger Fensteranordnung s​owie unregelmäßig durchfensterter Langseite.

Die ziegelgedeckte Dachkonstruktion i​st ein Satteldach m​it zwei Kehlbalkenlagen u​nd rund 61 Grad Neigung. Es h​at eine Spannweite v​on etwa 6,1 Meter, e​ine Länge v​on 13,3 Meter u​nd eine Höhe v​on 5,5 Meter. 17 Gespärre s​ind vorhanden, d​avon eins i​n der nördlichen Giebelwand.[1]

Literatur

  • Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band IV.48). Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X, S. 360.
Commons: Steingasse 16 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saskia Hilski: Die Entwicklung der Dachtragwerke in der Stadt Coburg bis zum 30jährigen Krieg. In: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 60 (2016), S. 73 f.

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