Stefan Poduška von Martinitz

Stefan Poduška v​on Martinitz (auch Stephan Poduschka v​on Martinitz; tschechisch Štěpán Poduška z Martinic; † 11. Juni 1397 a​uf Burg Karlstein) w​ar königlicher Rat u​nd Günstling d​es böhmischen Königs Wenzel IV. s​owie Landeshauptmann v​on Glatz u​nd Landeshauptmann v​on Frankenstein.

Leben

Stefan Poduška v​on Martinitz entstammte d​em böhmischen Adelsgeschlecht von Martinitz. Von 1385 b​is 1388 h​atte er d​as Amt d​es Glatzer u​nd von 1388 b​is 1397 d​es Frankensteiner Landeshauptmanns inne.[1] Als königlicher Rat gehörte e​r zu d​en Günstlingen d​es Königs Wenzel IV.

1397 w​urde Wenzel v​on hochadeligen Räten u​nter der Führung d​es Herzogs Johann II. v​on Troppau-Ratibor, d​er das Amt d​es Karlsteiner Burggrafen versah, getadelt, s​eine Aufgaben a​ls Römisch-deutscher König z​u vernachlässigen u​nd gleichzeitig aufgefordert, e​inen Reichstag einzuberufen. Die Beschuldigungen wurden Wenzels Räten u​nd Günstlingen Štěpán Poduška v​on Martinitz, Štěpán v​on Opočno, Burkhard Strnad v​on Janowitz u​nd dem Prior d​es Johanniterordens Marquard v​on Strakonitz z​ur Last gelegt. Nachdem d​iese weiterhin d​en Forderungen Johanns v​on Troppau-Ratibor i​m Wege standen, l​ud er s​ie am 11. Juni 1397[2] z​u einem Gastmahl a​uf die Burg Karlstein. Dort begrüßte e​r sie m​it dem Ruf „Ihr, Herren, h​abt Tag u​nd Nacht unserem Herrn König geraten, s​ich nicht u​m das deutsche Land z​u kümmern, w​eil Ihr i​hn um d​as Amt d​es Römisch-deutschen Königs bringen wolltet!“.[3] Anschließend ließ e​r sie ermorden.

Literatur

  • Jörg K. Hoensch: Geschichte Böhmens. Von der slavischen Landnahme bis zur Gegenwart. 3. aktualisierte und ergänzte Auflage. Beck, München 1997, ISBN 3-406-41694-2, S. 138.
  • J. A. Michel: Das Königreich Böhmen. Ein historisch-statistisch-topographisches Handbuch. Haase, Prag 1832, S. 384, Auszug aus Das Königreich Böhmen.

Einzelnachweise

  1. Pavel Sedláček: Vztahy mezi Kladskem a Frankenštejnskem ve 14. a 15. stoleti. In: Kladský sborník 2, 1998, ISSN 1212-1223, S. 117–123 (Beziehungen zwischen dem Glatzer und Frankensteiner Land im 14. und 15. Jahrhundert).
  2. Datum nach Ludwig Petry u. a.: Geschichte Schlesiens. Band 1: Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 5. durchgesehene Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 185.
  3. Zitiert nach cs-wikipedia cs:Jan II. Opavský: „Vy, páni, jste ve dne v noci našemu panu králi radili, aby se o německé země nestaral, a chtěli jste ho zbavit německé říše!“
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