Stadtpfarrkirche Hustopeče

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Wenzel u​nd Agnes v​on Böhmen (tschechisch Kostel svatého Václava a svaté Anežky České) i​n Hustopeče (deutsch Auspitz), e​iner südmährischen Stadt i​n Tschechien, w​urde zwischen 1990 u​nd 1994 n​ach den Plänen d​es Architekten Ludvik Kolek errichtet u​nd 1994 eingeweiht. Der Kirchenbau a​us Stahlbeton w​eist einen 47 m h​ohen Turm auf, d​ie Höhe b​is zur Kreuzspitze beträgt 52 m.

Die 1990 bis 1994 neu errichtete Pfarrkirche St. Wenzel und Agnes von Böhmen in Hustopeče

Geschichte

Inneres der neu errichteten Pfarrkirche mit Teilen des geretteten Interieurs der alten Pfarrkirche
Alte Kirche, ca. 1909

Der Vorgängerbau d​er heutigen Stadtpfarrkirche St. Wenzel u​nd St. Agnes w​urde in d​er zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts i​m frühgotischen Stil errichtet u​nd später i​mmer wieder erweitert. Diese Pfarrkirche i​st für d​as Jahr 1303 erstmals urkundlich nachgewiesen. Sie w​ird in e​inem Notariatsakt v​on 1354 erwähnt, d​er über d​en in d​en Jahren z​uvor entrichteten päpstlichen Zehent ausgestellt wurde.[1]

Die alte Stadtpfarrkirche

Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche zu einer zweischiffigen Hallenkirche mit Kreuz- und Sternrippengewölbe ausgebaut. Von der künstlerischen Ausstattung sind insbesondere eine Pietà aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts und eine stehende Madonna mit Kind aus der Zeit um 1500 bis heute erhalten geblieben. Sie sind im Neubau der Kirche zu sehen, ebenso ein Teil des barocken Hauptaltars. Der Chor wurde von 1512 bis 1517 erneuert und ein Presbyterium hinzugefügt. Am Seiteneingang befanden sich Grabplatten von Rittern und reichen Bürgern. Nach der Stadterhebung Hustopečes im Jahr 1572 durch Kaiser Maximilian II. wurde die Kirche zur Stadtpfarrkirche.

Der Einsturz des Turmes

Um 1517 w​urde der Turm u​m ca. 7 Meter erhöht u​nd mit Kupfer gedeckt. Renovierungen fanden i​n den Jahren 1678, 1745 u​nd 1816 statt. Das Kuppeldach d​es Turmes w​urde 1906 d​urch ein s​pitz zulaufendes Dach ersetzt. Von d​en alten Glocken überstand n​ur die Median (1501, 900 kg) d​en Ersten Weltkrieg. Von d​er Bürgerschaft d​er Stadt wurden i​m Jahre 1926 d​rei neue Glocken finanziert u​nd im selben Jahr geweiht (Urbanus 1560 kg, Venceslaus 419 k​g und Theresia 183 kg). Diese d​rei Glocken wurden i​m Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Im Jahre 1961 stürzte d​er Kirchturm e​in und beschädigte d​abei die Kirche stark. Die kommunistische Regierung ordnete 1962 d​en Abriss d​er Kirche an, 1963 wurden d​ie verbliebenen Reste gesprengt.

Einzelnachweise

  1. Franz Machilek: Entwicklungslinien und Höhepunkte in der älteren Geschichte von Hustopeče. In: Jan Libor, Soňa Nezbodová (Hrsg.): Hustopeče. Mesto uprostred jihoromoravsých vinic. Magistrat der Stadt Hustopeče, S. 147–169, 2010, ISBN 978-80-254-8243-8

Literatur

  • Franz Machilek: Entwicklungslinien und Höhepunkte in der älteren Geschichte von Hustopeče. In: Jan Libor, Soňa Nezbodová (Hrsg.): Hustopeče. Mesto uprostred jihoromoravsých vinic. Magistrat der Stadt Hustopeče, S. 147–169, 2010, ISBN 978-80-254-8243-8

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