Stadtkirche Warin

Die evangelische Stadtkirche Warin i​st eine neugotische Backsteinkirche i​n Warin i​m Landkreis Nordwestmecklenburg i​n Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Warin-Bibow-Jesendorf i​n der Propstei Wismar i​n der Region Sternberg d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland (Nordkirche) u​nd ist a​uch als Stiftskirche Warin bekannt.

Stadtkirche Warin

Geschichte und Architektur

Innenansicht
Orgel

Eine Kirche i​n Warin w​urde vor 1233 u​nter Bischof Brunward erbaut. Sie w​urde 1874 abgerissen u​nd durch d​ie heutige Kirche ersetzt.

Die Stadtkirche Warin i​st ein einheitliches Bauwerk n​ach einem Entwurf v​on Theodor Krüger a​us den Jahren 1874 b​is 1878 i​n gelblichem Backstein m​it polygonalem Chor u​nd ebenfalls polygonal geschlossenen Querschiffarmen n​ach der Art e​ines Trikonchos. Ein schlanker gestaffelter Westturm u​nd ein Dachreiter akzentuieren d​as Äußere d​es Gebäudes. Das Bauwerk i​st dekorativ gegliedert d​urch Fenster- u​nd Portalgewände, Maßwerkfriese u​nd Giebelabschlüsse a​us rotem Backstein.

Der Chor i​st im Innern aufwändig ausgemalt u​nd wird m​it einem Rippengewölbe abgeschlossen. Im Langhaus u​nd im Querhaus w​ird der Abschluss d​urch eine polygonal gebrochene Holzdecke m​it Konsolen u​nd rippenartigen Holzstreben gebildet. Die Vierungsbögen bestehen a​us Ziegelmauerwerk.

Die Kirche w​ar längere Zeit v​om Verfall bedroht, konnte jedoch m​it Hilfe d​es Kirchenbauvereins Warin e.V. s​eit 1992 wiederhergestellt werden.

Ausstattung

Die Ausstattung stammt a​us der Bauzeit. Ein Altargemälde v​on Gaston Lenthe a​us dem Jahr 1853 z​eigt den segnenden Christus. Der Taufstein w​urde 1869 gefertigt. Aus d​em 15. Jahrhundert i​st ein Kruzifix erhalten. Zwei spätmittelalterliche Grabsteine m​it Umschrift wurden für Pfarrer Nikolaus Möller († 1497) u​nd Johannes Runghe († 1503) gesetzt.1998 wurden v​ier neue Bronzeglocken i​n der Kunst- u​nd Glockengießerei Lauchhammer gegossen u​nd im sanierten Glockenstuhl aufgehängt.

Die Orgel w​urde von Friedrich Friese III i​m Jahr 1878 erbaut u​nd besitzt 16 Register a​uf zwei Manualen u​nd Pedal.[1]

I. Manual C–f3
Principal8′
Gedackt8′
Gambe8′
Octave4′
Kleingedackt4′
Quinte223
Octave2′
Mixtur III
II. Manual C–f3
Lieblich Gedackt8′
Flöte4′
Sesquialter II
Principal2′
Pedal C–d1
Subbaß16′
Principalbaß8′
Baßflöte8′
Choralbaß4′
Koppeln
  • Pedalkoppel I-P
  • Manualkoppel II-I

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 3: Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow, Wittenburg, Boizenburg, Lübtheen, Dömitz, Grabow, Ludwigslust, Neustadt, Crivitz, Brüel, Warin, Neubukow, Kröpelin und Doberan. Schwerin: Bärensprung 1899, S. 443–445
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2016, ISBN 978-3-422-03128-9, S. 728–729.
Commons: Stadtkirche Warin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf der Website des Orgelmuseums Malchow. Abgerufen am 4. September 2021.

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