Stabsoboist
Stabsoboist (auch Stabshautboist, Stabshoboist) ist ein historischer Dienstgrad von Militärmusikern.
Der Stabsoboist (seit 1908 Musikmeister) war der Korpsführer der Musikkapellen bei der deutschen Infanterie und Marine. Er hatte den Rang eines Feldwebels, im Gegensatz zu einfachen Hautboisten, die meist Unteroffiziersrang hatten.[1]
Durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 10. Dezember 1908 wurde die Stellung eines Stabshoboisten eine andere. Dieselben führten den Titel Musikmeister und wurden vom Regimentskommandeur ernannt. Die Dienstbezeichnung „Musikdirigent“ fiel fort. Die ehemaligen Musikdirigenten bekamen den Titel „Obermusikmeister“.
Obermusikmeister und Musikmeister zählten zu den Unteroffizieren mit Portepee und waren vom Dienstrang höher als die Feldwebel.[2]
Dienstgradabzeichen
Der Stabsoboist (seit 1908 Musikmeister) trug Schwalbennester mit Knadillenfransen, Achselstücke aus wollener Schnur von der Farbe der Achselklappen des Waffenrocks, eine Feldbinde aus Tuch mit Tressenbesatz und Schloß (mit Lyra) sowie Unterschnallkoppel.
Seit 1898 trug der Musikdirigent (seit 1908 Obermusikmeister) Achselstücke mit einer Lyra sowie Feldbinden in der Farbe der Achselklappen des Truppenteils mit Tressenbesatz und Schloss.
Für Musikdirektoren außerdem die Randborte der Achselstücke golden oder silbern. Der Armeemusikinspizient trug aus wollener und goldener Schnur geflochtene, stärkere versehen.
Siehe zum Thema auch
Einzelnachweise
- Hoboisten. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 9, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 394.
- Alfred Cramer: Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15. Verlag R. Eisenschmid, Verlagsbuchhandlung für Militärwissenschaft, Berlin 1910.