Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe
Die Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe GmbH ist ein Hersteller von unterschiedlichen Keramikwaren (unter anderem Majolika) aus Karlsruhe.
Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1901 |
Sitz | Karlsruhe, Deutschland |
Mitarbeiterzahl | 13[1] |
Branche | Keramik |
Website | majolika-karlsruhe.de |
Stand: 31. Dezember 2018 |
Geschichte
Die Manufaktur wurde als Großherzogliche Majolika-Manufaktur von Großherzog Friedrich I. von Baden auf Empfehlung der beiden Maler und Grafiker Hans Thoma und Wilhelm Süs gegründet. Der Architekt Friedrich Ratzel wurde mit dem Auftrag betraut, ein geeignetes Gebäude im Schlossgartenpark zu errichten. Im Jahre 1901 konnte das fertiggestellte Gebäude an den ersten Direktor und künstlerischen Leiter der Manufaktur Wilhelm Süs übergeben werden. Nach anfänglichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten hatte es im Jahr 1915 bereits 150 Angestellte. Zu einer ersten Blütezeit kam die Manufaktur unter der Leitung von Nicola Moufang, der sie von 1921 bis 1925 als Direktor leitete.
Im Jahr 1999 erwarb die Landesbank Baden-Württemberg die Manufaktur. Im Zuge der Finanzkrise im Jahre 2010 veräußerte die Landesbank jedoch die Majolika an die Stadt Karlsruhe. Diese überführte das Unternehmen in die dazu 2011 neu gegründete Majolika-Stiftung.
Bekannte Werke
Seit dem Jahr 2001 führt der „Blaue Strahl“ aus 1.645 blauen Majolika-Fliesen ausgehend vom Schlossturm des Karlsruher Schlosses quer durch den Schlossgarten zum Gebäude der Manufaktur. Der Blaue Strahl wurde anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Manufaktur angelegt. Auf dem Gelände der Manufaktur befindet sich auch ein Keramikmuseum, welches eine Zweigstelle des Badischen Landesmuseums ist.
In der über hundertjährigen Tradition des Unternehmens waren verschiedene nationale und internationale Künstler gestalterisch für die Majolika tätig. Zu diesen gehörten in der Anfangszeit Max Laeuger, Bruno Paul und Ludwig König sowie in den Folgejahren Martha Katzer und Gerda Conitz, Gretel Schulte-Hostedde, Erwin Spuler, Eva Fritz-Lindner und Friedegard Glatzle. Später arbeiteten auch moderne Künstler wie die Malerin Isa Dahl oder die Designer Hans Theo Baumann sowie Luigi Colani für das Unternehmen.
Aus der Majolika-Manufaktur stammen die Skulpturen, die beim Deutschen Medienpreis verliehen werden. Auch der Medienpreis Bambi war ursprünglich eine Keramikfigur aus der Manufaktur. Die „Laemmle“-Skulptur des Carl Laemmle Produzentenpreises, mit dem jährlich in der Carl-Laemmle-Geburtsstadt Laupheim eine herausragende Filmproduzentenpersönlichkeit ausgezeichnet wird, stammt ebenso aus der Majolika Manufaktur.
14 großformatige Keramikplatten des Kunstprojektes Genesis – Sieben Tage des Herrn von Markus Lüpertz für die Karlsruher U-Bahn, die zunächst mit der Majolika Manufaktur entstehen sollten, werden nun in der Zeller Keramik Manufaktur entstehen, wie der Verein „Karlsruhe Kunst Erfahren“ im November 2020 mitteilte.[2]
Literatur
- Nicola Moufang: Die Grossherzogliche Majolika Manufaktur in Karlsruhe. Karl Winter, Heidelberg 1920.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger
- epd: Zeller Keramik Manufaktur fertigt Lüpertz-Werke. Badische Zeitung, 12. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.