St. Martin (Greene)
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Martin steht im Flecken Greene, einer Ortschaft der Stadt Einbeck im Landkreis Northeim von Niedersachsen. Die Kirchengemeinde gehört zur Propstei Gandersheim-Seesen im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.
Beschreibung
Um 770 erhielt Greene eine Martinskirche als Hauptkirche in ihrem Bezirk. Sie wurde 1424 bis auf den Kirchturm zerstört, aber bereits 1439 neu errichtet, wie die in die südliche Kirchenaußenwand eingemauerte Inschrifttafel besagt. Dabei wurde der Turm erhöht. Die heutige verputzte, mit Ecksteinen versehene romanische Saalkirche wurde um 1575 anstelle des Vorgängerbaus errichtet. Das Erdgeschoss des querrechteckigen Kirchturms im Westen ist noch romanischen Ursprungs. Er erhielt 1578 einen achteckigen Aufsatz, in dem sich der Glockenstuhl hinter den Klangarkaden befindet, in dem 3 Kirchenglocken hängen. An einer Klangarkade hängt die Schlagglocke der Turmuhr. Bedeckt ist er mit einem schiefergedeckten spitzen Helm. 1716 erhielt das Langhaus große Rechteckfenster und im Osten wurde ein Chor mit dreiseitigem Abschluss angefügt. Das Erdgeschoss des Turms ist mit einem Kreuzgewölbe überspannt und wurde 1980 zum Langhaus durch eine Arkade geöffnet. Der Innenraum des Langhauses wird von den schlanken Stützen der Emporen an den Längsseiten in drei Bereiche geteilt, in der Mitte wurde er um 1700 mit einem hölzernen Tonnengewölbe überspannt. Die Wandmalereien von 1582 in Seccomalerei waren seit 1716 unter Putz, sie wurden 1977 freigelegt. Der Flügelaltar ist seitlich im Altarraum aufgestellt. Im Schrein ist eine geschnitzte Anbetung der Könige, flankiert von 4 Heiligen. In den Flügeln sind die 12 Apostel in 2 Reihen dargestellt. Die Rückseiten des Schreins und der Flügel sind bemalt. Der Kanzelaltar hat gedrehte Säulen und kannelierten Pilaster. Das weit vorgezogene Gebälk bildet den Schalldeckel. Die erste Orgel mit 10 Registern und einem Manual wurde 1690 von Andreas Schweimb gebaut und später mehrfach erweitert und umgebaut. Die heutige Orgel mit 21 Registern, 2 Manualen und einem Pedal wurde 1864 von den Gebrüdern Euler gebaut.[1]
Literatur
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 556–557.