St. Mariä Himmelfahrt (Bracht)

Die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt i​st ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude i​n Bracht, e​inem Ortsteil v​on Brüggen i​m Kreis Viersen (Nordrhein-Westfalen).

St. Mariä Himmelfahrt (Bracht)
Wappen von Bracht vom 12. Jahrhundert mit der Patronin der Kirche

Geschichte und Architektur

Die dreischiffige, kreuzrippengewölbte Pseudobasilika s​teht auf d​em ehemaligen befestigten aufgelassenen Friedhof. Sie w​urde 1484 i​n Backstein u​nd Tuff m​it einem Chor i​n 5/8 Schluss errichtet. Der Westturm stürzte 1830 e​in und w​urde danach a​ls viergeschossiger Backsteinturm i​n Formen d​er frühen Neugotik gebaut. Der beschädigte Teil d​es Langhauses w​urde erneuert. Der Glasmalereizyklus v​on 1890 stammt a​us einer Roermonder Werkstatt. Die Rahmungen i​n den Seitenschiffen wurden v​or 1970 v​on E. Pauli ergänzt.

Ausstattung

  • Der Hochaltar von der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt aus der untergegangenen Kreuzbrüderkirche in Dülken
  • Die Madonnenfigur wurde wohl im Werkstattkreis des J. F. van Helmont angefertigt
  • Die Seitenaltäre sind von der Mitte des 18. Jahrhunderts, die Altarblätter aus der Zeit um 1900
  • Im nördlichen Altar steht eine Figur der hl. Katharina von Friedrich Stummel
  • Die Kanzel wurde 1830 fast vollständig erneuert
  • Zwei Beichtstühle wurden zum Ende des 18. Jahrhunderts gebaut, der Dritte wurde hinzugearbeitet
  • Das Chorgestühl von 1783 ist wohl aus der Kreuzbrüderkirche in Dülken
  • Die 1830 schwer beschädigte Orgel wurde 1832 von P. Müller mit einem Werk und Gehäuse in barocker Tradition wiederhergestellt. Bei der Restaurierung 1968 wurden die mechanische Traktur und der Spieltisch erneuert
  • Eine geschnitzte thronende Muttergottes aus der Zeit um 1420 steht in einem Gehäuse des 18. Jahrhunderts. Die Arme des Kindes und ein Arm der Maria wurden barock erneuert. Der Sockel und die Sitzbank wurden 1894 neugotisch überarbeitet und die Figur wurde neu gefasst
  • Die bäuerliche Figur des Ecce homo wurde um 1500 hergestellt[1]
  • Im Jahr 1949 lieferte die renommierte Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen ein vierstimmiges Bronzeglockengeläute. Die Glocken erklingen auf: es' – f' – g' – as'. Ihre Durchmesser sind: 1340 mm, 1180 mm, 1050 mm und 890 mm. Die Glocken haben folgende Gewichte: 1650 kg, 1160 kg, 820 kg und 690 kg.[2][3]

Literatur

  • Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-X

Einzelnachweise

  1. Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band I: Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X. Seite 38
  2. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. S. 437, 463, 549.
  3. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. 414, 415, 503, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).

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