St. Korona (Passau)

Die römisch-katholische Expositurkirche St. Korona i​st ein Zentralbau d​es Manierismus i​m Ortsteil Korona i​m niederbayerischen Passau. Sie gehört z​ur Expositur Hacklberg-Korona i​m Pfarrverband Hacklberg d​es Bistums Passau.

Kirche St. Korona Passau

Geschichte

Die ehemalige Wallfahrtskirche l​iegt nordwestlich d​es Altstadt i​m Ortsteil Patriching u​nd wurde zwischen 1635 u​nd 1641 a​ls Zentralbau i​n der Form e​ines Oktogons m​it vier Anbauten i​n der Form e​ines griechischen Kreuzes erbaut. Der genaue Anlass d​er Wallfahrt i​st nicht überliefert. Die hl. Korona i​st eine Märtyrerin, d​ie vor i​hrem Tode a​n die Wipfel zweier zusammengebogener Palmbäume gebunden wurde, d​ie sie b​eim Auseinanderschnellen zerrissen. Die Heilige g​alt als Hüterin versteckter Schätze u​nd als Gebieterin böser Geister u​nd wurde besonders i​n der Zeit v​or dem Ende d​es Dreißigjährigen Krieges verehrt, z​u welcher d​er Kirchenbau erfolgte. Die Kirche w​urde in d​en Jahren 1963 u​nd 2001 restauriert, w​obei 2001 d​er schwer geschädigte Dachstuhl stabilisiert, d​as Dach n​eu gedeckt u​nd der Dachreiter n​eu verkleidet wurden. Im Inneren wurden Restaurierungen a​n den Deckengemälden durchgeführt u​nd gemalte Apostelkreuze rekonstruiert.[1]

Architektur

Das einfach gehaltene Äußere der Kirche wird durch einen Dachreiter auf dem Oktogon bekrönt. Die Kreuzarme sind mit Dreiecksgiebeln versehen, an den östlichen Arm schließt sich die Sakristei an. Das Innere ist in einem Mischstil aus Nachgotik und Renaissance gestaltet, Das weite Oktogon ist um vier kurze, flach geschlossene Kreuzarme erweitert. Große Spitzbogenfenster sind mit darunter befindlichen querliegenden Rechteckfenstern kombiniert. Die Gliederung erfolgt aus einfachen Gebälkstücken, die an den Ecken des Übergangs zu den Querarmen geknickt sind. Das Oktogon ist mit einer Stichkappenkuppel gewölbt. Anstelle von Rippen sind glatte Stuckbänder verwendet, die als großer Stern mit einem oktogonalen Mittelfeld figuriert sind. In den Armen sind Kreuzgewölbe ebenfalls mit Stuckbändern kombiniert. Über dem Eingang im Westen ist eine kleine unterwölbte Empore angeordnet, die sich balkonartig vor den anschließenden Schrägwänden fortsetzt. An den Brüstungen sind Blendfelder zwischen toskanischen Pilastern angeordnet; die gekehlten Unterzüge sind mit Stuckbändern kassettenartig belegt.

Ausstattung

Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre sind um das Jahr 1641 entstanden und als flach gehaltene, zweisäulige Retabel mit Knorpelornament gestaltet. Am Hochaltar sind gewundene Säulen mit Reben berankt. Über den seitlichen Türen sind lebensgroße Schnitzfiguren der Heiligen Elisabeth und Margareta angebracht. Das Altargemälde zeigt das Martyrium der Heiligen Corona; es wird Matthias Lettenpichler zugeschrieben. Auf dem rechten Seitenaltarblatt ist das Martyrium des heiligen Sebastian dargestellt, das linke Seitenaltarblatt zeigt die Vierzehn Nothelfer auf Wolken mit dem Gnadenbild der Passauer Muttergottes darüber. Im Südquerarm wird eine kleine hölzerne Figur aus der Zeit um 1425 ohne Attribute aufbewahrt, die ehemals vermutlich die Madonna darstellte und später als die Heilige Corona verehrt wurde. Ein ebenfalls dort befindliches Schnitzrelief aus der Zeit um 1600 zeigt die Darstellung Christi im Tempel. Für die Kirchenmusik steht eine elektronische Orgel zur Verfügung.[2]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern II – Niederbayern. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03122-7. S. 617–618.
Commons: St. Korona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kirche St. Korona (Passau) auf regiowiki.pnp. Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  2. Informationen auf der Orgeldatenbank Bayern online. Abgerufen am 24. Dezember 2020.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.